Bürgerkrieg 200 Kindersoldaten im Südsudan freigelassen

Im Bürgerkrieg im Südsudan werden von beiden Seiten die weltweit meisten Kindersoldaten eingesetzt. 200 von ihnen konnten nun befreit werden.

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Flüchtlinge im Südsudan in einem Flüchtlingslager. Seit fünf Jahren leidet das Volk unter den Auswirkungen des Bürgerkriegs. Quelle: dpa

Juba Bewaffnete Gruppen haben im kriegszerrütteten Südsudan mehr als 200 Kindersoldaten freigelassen. Insgesamt sollen in den kommenden Monaten fast 1.000 Kinder freikommen. Der Südsudan gehört nach UN-Angaben weltweit zu den Ländern mit den meisten Kindersoldaten. Schätzungen zufolge wurden von allen Konfliktparteien insgesamt mehr als 19.000 Kinder rekrutiert. In dem seit fünf Jahren andauernden Bürgerkrieg wurden Zehntausende Menschen getötet und Millionen aus ihrem Zuhause vertrieben.

In einer „Zeremonie des Waffenniederlegens“ wurden am Dienstag nahe der Stadt Yambio 112 Jungen und 95 Mädchen ihren Familie übergeben. Es gehe um die klare Botschaft, „dass Kinder nicht in der Armee sein sollten“, sagte der Vertreter des Kinderhilfswerks Unicef im Südsudan, Mahimbo Mdoe, der Nachrichtenagentur AP. Er rief alle bewaffneten Gruppen des Landes auf, alle Kinder freizulassen.

Mit Hilfe der UN kamen bislang mehr als 2.000 Kindersoldaten frei. Menschenrechtsgruppen zufolge dauert die Rekrutierung von Kindern aber an, obwohl die südsudanesische Regierung sich nach eigenen Angaben für ein Ende der Praxis einsetzt. Die Regierung beschuldigt die Opposition, Kinder anzuwerben, diese erklärt, sie habe Kinder nicht rekrutiert, sondern aufgenommen, nachdem Soldaten deren Familien ermordet hätten.

Ende des Monats soll im benachbarten Äthiopien eine dritte Runde von Friedensgesprächen für das noch junge Land beginnen. Eine am 24. Dezember in Kraft getretene Waffenruhe wurde nur wenige Stunden später gebrochen, eine weitere Gesprächsrunde endete ergebnislos.

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