Fall Ján Kuciak EU kündigt nach Journalistenmord Prüfung von Finanzströmen an

Die Europäische Union will den gewaltsamen Tod eines slowakischen Journalisten genau untersuchen. Der 27-Jährige hatte über Straftaten von Geschäftsleuten berichtet.

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Berlin Nach der Ermordung des slowakischen Journalisten Ján Kuciak will auch die EU-Kommission Nachforschungen anstellen. „Wir schauen uns den Fall jetzt genau an“, sagte Haushaltskommissar Günther Oettinger der „Welt“ (Donnerstagausgabe) laut Vorabmeldung. In ein paar Wochen werde es über die Finanzströme und einen möglichen Missbrauch Klarheit geben. Oettinger hält es nach eigenen Worten für möglich, dass in dem Fall Zahlungen an Landwirte oder Agrarunternehmen für kriminelle Zwecke missbraucht worden seien.

Der 27-jährige Journalist Kuciak hatte über Straftaten von Geschäftsleuten berichtet, von denen manche Verbindungen zu Politikern hatten. Medienberichten zufolge ging es bei seinen Recherchen auch um mutmaßlichen Subventionsbetrug. Er und seine Freundin wurden am Wochenende erschossen aufgefunden. Am Mittwoch trat der slowakische Kulturminister Marek Madaric wegen des Falles zurück. „Ich kann es als Kulturminister nicht hinnehmen, dass ein Journalist in meiner Amtszeit ermordet wird“, sagte er zur Begründung.

Der Fall hat in der Slowakei für Entsetzen gesorgt. Die Regierung hat für Hinweise zur Ergreifung des Täters eine Million Euro ausgesetzt.

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