G20-Gipfel Berlin sieht „keine Abkehr“ der Türkei von Pariser Klimaabkommen

Kaum ist der Gipfel zu Ende, scheint die Front gegen Trump zu bröckeln. Der türkische Präsident Erdogan will angeblich das Pariser Abkommen zum Klimaschutz nicht umsetzen. Die Bundesregierung wiegelt ab.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Quelle: AP

Die Bundesregierung sieht „keine Abkehr“ der Türkei vom Pariser Klimaabkommen. Nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach dem G20-Gipfel in Hamburg die Ratifizierung des Vertrages durch sein Parlament infrage gestellt hatte, sprachen Regierungskreise am Sonntag in Berlin von einem „bekannten Problem“.

Es geht um die von Ankara gewünschte Einstufung der Türkei als Entwicklungsland, obwohl das Land 1992 in der Klimarahmenkonvention als Industrieland benannt wurde. Deutschland unterstütze das Anliegen und sei daran interessiert, das Land möglichst schnell in die Lage zu versetzen, den Vertrag zu ratifizieren.

Es sei ein Sonderproblem, hieß es. Der Status sei im Pariser Abkommen auch nicht verankert. Es liefen Verhandlungen, ob die Türkei wie die ärmeren Staaten auch Mittel aus dem Klimafonds bekommen könne. „Wir glauben, dass die Türkei das Abkommen ratifizieren wird, wenn die Statusfrage geklärt ist“, hieß es.

Es gebe stark entwickelte europäische Landesteile in der Türkei, aber auch rückständige Regionen. Es müsse geklärt werden, ob die Türkei auch ein Empfängerland sein könne. Es gebe allerdings auch Widerstand seitens der Entwicklungsländer dagegen. Nach dieser Darstellung steht die Türkei aber unverändert hinter dem Pariser Abkommen und wolle auch 2020 die nächste Klimakonferenz ausrichten.

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