Inside Africa

Wie Uber Afrika erobert

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Uber als Post-Ersatz

„Manchmal transportieren wir sogar Pakete“, sagt ein Fahrer. Dank GPS kann überprüft werden, ob die Sendung angekommen ist. Besonders bei wertvollen Lieferungen wird der Service gerne mal in Anspruch genommen.

Für einige Einheimische ist der Limousinenservice zwar teuer, aber oft günstiger als reguläre Taxis. Und für Expats oder die Bewohner der reichen Vororte ist die Chauffeur aufgrund des unkomplizierten Bestellvorgangs der eindeutigen Gewinner gegenüber normalen Taxis. Für eine 20-minütige Fahrt über knapp 13 Kilometer berechnet der Basisdienst UberX umgerechnet rund 7,70 Euro.

Im Vergleich zu normalen Taxifahrern verdienen auch die Uber-Kollegen recht gut dabei. Noch, denn da weiterhin zahllose neue Fahrer eingestellt werden, wächst die Angst vor Umsatzeinbußen. Und während sich Uber zunächst ziemlich stressfrei in Südafrika etablieren konnte, nehmen auch hier die Proteste zu. In diesem Jahr kam es bereits mehrfach zu bewaffneten Angriffen auf Fahrer, Fahrer der regulären Taxis demonstrierten im Juli vor dem Hauptsitz von Uber im Johannesburger Stadtteil Rosebank.

Arbeitslosenquote in Südafrika liegt bei 25 Prozent

Taxifahrer befürchten, dass amerikanische Unternehmen könnte lokale Arbeitsplätze gefährden, Uber dagegen rühmt sich dafür, zahlreiche Jobs zu schaffen. In der Öffentlichkeit könnte das dem Fahrdienst Sympathien einbringen, denn die Arbeitslosenquote Südafrikas liegt bei rund 25 Prozent und ist eins der größten Probleme der Volkswirtschaft. 

Uber sorgt sich deshalb um die Sicherheit seiner Fahrer. Um sie und ihre Kunden zu schützen stellte das Unternehmen zwischenzeitlich private Sicherheitskräfte an beliebten Einstiegsorten ab. Mittlerweile versuchen die Regierung und Uber allerdings eine legale Lösung zu entwickeln. Uber-Fahrer werden dazu angehalten, eine Taxi-Lizenz zu beantragen. Zudem versucht Uber offenbar, das Transport-Netzwerk in den nationalen Gesetzen zu etablieren.

Die Machtkämpfe halten Uber aber nicht davon ab, das eigene Netzwerk in Südafrika weiter auszubauen. Weitere große Städte wie Port Elizabeth könnten in das Netzwerk aufgenommen werden. Noch vielversprechender für Uber dürfte aber der Weg in andere afrikanische Städte sein, die aufgrund ihrer Bevölkerungsdichte hohes Potenzial für das Unternehmen haben. Neben Südafrika fahren Uber-Chauffeure bisher nur durch Nairobi in Kenia und Lagos in Nigeria.

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