Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs in Japan ist die Zeit für eine Abkehr von der ultra-lockeren Geldpolitik nach Ansicht der Regierung noch nicht gekommen. Die japanische Notenbank habe gerade erst angefangen, sagte der einflussreiche Kabinettsminister Yoshihide Suga der Zeitung "Nikkei" vom Samstag. "Es ist also noch zu früh." Ministerpräsident Shinzo Abe stehe hinter dem Kurs von Zentralbankchef Haruhiko Kuroda, sagte Suga. Das deutet darauf hin, dass Kuroda erneut für den Posten vorgeschlagen werden könnte. Seine Amtszeit läuft im April aus. Unabhängig davon, wer als nächstes die Bank of Japan (BoJ) anführe, an dem Inflationsziel von zwei Prozent sollte festgehalten werden, sagte Suga.
Zuletzt war die Teuerung mit 0,8 Prozent davon allerdings weit entfernt. Die Wirtschaft des asiatischen Landes zieht seit sieben Quartalen jedoch in Folge an. Insbesondere die florierende Exportwirtschaft und eine rege Investitionstätigkeit sorgen für Schub. Eine Spirale aus fallenden Preisen, sinkenden Löhnen und stockenden Investitionen hatte Japans Wirtschaft lange Zeit gelähmt. Ob die Regierung die Deflation im kommenden Jahr für beendet erklärt, stünde aber noch nicht fest, sagte Suga. "Es würde nicht gut aussehen, sollte die Wirtschaft in die Deflation zurückfallen, nachdem wir sie für beendet erklärt haben. Deshalb wägen wir das mit Bedacht ab."