Katalonien-Krise Kataloniens Ex-Vizechef bittet um Haftentlassung

Späte Einsicht: Kataloniens Ex-Vizechef Oriol Junqueras sowie weitere Ex-Minister akzeptieren die Zwangsverwaltung der Region nun doch, und bitten die spanische Justiz um ihre Freilassung. Sie fordern Gleichberechtigung.

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Bis zu seiner Amtsenthebung im Zuge der Katalonien-Krise im Oktober 2017 war Junqueras Wirtschafts- und Finanzminister der katalanischen Regionalregierung. Quelle: AP

Madrid Der frühere katalanische Vizeregierungschefs Oriol Junqueras und andere in Untersuchungshaft sitzende Ex-Minister der Region haben die spanische Justiz am Dienstag um ihre Freilassung ersucht. Ein entsprechendes Schreiben sei dem mit den Ermittlungen befassten Richter Pablo Llarena übermittelt worden, sagten Quellen von Junqueras' Partei Esquerra Republicana de Catalunya (ERC) der Deutschen Presse-Agentur.

Die Politiker begründeten ihre Bitte damit, dass sie die Entscheidung der Zentralregierung in Madrid, Katalonien unter Zwangsverwaltung zu stellen, nun doch anerkennen würden. Zudem wollten sich Junqueras und seine Mitstreiter am Wahlkampf für die Neuwahl in Katalonien am 21. Dezember beteiligen. An diesem müssten sie „gleichberechtigt zu den anderen Kandidaten“ teilnehmen können, hieß es. Junqueras will bei der Abstimmung erneut als Spitzenkandidat der linksnationalistischen ERC antreten.

Nach dem Unabhängigkeitsbeschluss des katalanischen Regionalparlaments Ende Oktober waren Junqueras und sieben weitere Politiker vernommen und Anfang November in U-Haft genommen worden. Ex-Regierungschef Carles Puigdemont und vier weitere Politiker hatten sich hingegen kurz vor Anklageerhebung nach Brüssel abgesetzt. Die belgische Justiz will am 4. Dezember über eine Auslieferung entscheiden.

Allen Politikern drohen lange Haftstrafen. Ihnen werden Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Gelder vorgeworfen.

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