Nach Unruhen New York City verhängt nächtliche Ausgangssperre

Nach Ausschreitungen bei Protesten ruft Bürgermeister Bill De Blasio eine Ausgangssperre für New York aus. Auch die Polizeipräsenz soll erhöht werden.

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Nach erneuten Massenprotesten in New York nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd haben die Behörden eine nächtliche Ausgangssperre auch für die größte US-Metropole verhängt. Bürgermeister Bill de Blasio teilte am Montag auf Twitter mit, die Ausgangssperre gelte in der Nacht zu Dienstag von 23 (Ortszeit/5 Uhr MESZ) bis 5 Uhr.

Die Maßnahme werde in Absprache mit Gouverneur Andrew Cuomo ergriffen, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Die Polizeipräsenz werde erhöht.

Floyd war am Montag vergangener Woche bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getötet worden. Im ganzen Land breiteten sich daraufhin Proteste aus, die in manchen Metropolen zu Ausschreitungen und Plünderungen führten. Vor New York hatten bereits mindestens 40 Städte in den USA nächtliche Ausgangssperren verhängt, darunter auch die Hauptstadt Washington.

In New York war es in der Nacht zu Montag bereits in der vierten Nacht in Folge zu Massenprotesten gekommen. Bis zu 6000 Menschen nahmen vor allem in den Stadtteilen Manhattan und Brooklyn an den Protesten teil, wie örtliche Medien unter Berufung auf Behörden berichteten.

Die meisten Proteste seien friedlich verlaufen. Einige Demonstranten hätten aber Glasflaschen und Müll auf Polizisten geworfen, Fensterscheiben eingeschlagen, Läden geplündert, Autos angezündet und Feuer in Mülleimern gelegt. Die Manhattan Bridge zwischen Brooklyn und Manhattan wurde vorübergehend gesperrt.

In der stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Millionenmetropole New York sollen am 8. Juni erste Beschränkungen gelockert werden, nachdem die Zahl der Neuinfektionen zuletzt immer weiter gesunken war.

Das dürfe nicht durch Massenansammlungen in Gefahr gebracht werden, sagte Cuomo. „Protestiert – aber macht es klug.“ Er verurteilte die Gewalt, sagte aber auch, dass einige Handlungen von Polizisten den Ärger der Demonstranten weiter angefacht hätten. Das werde von der Staatsanwaltschaft untersucht.

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