Nah-Ost-Konflikt Medien: Katar zahlt 27 Millionen Euro Entwicklungshilfe für Gaza

Palästinenser im Gaza-Streifen sollen von Katar mit millionenschweren Entwicklungshilfen unterstützt werden. Israel hofft auf eine Entspannung der Sicherheitslage.

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Medien: Katar zahlt 27 Millionen Euro Entwicklungshilfe für Gaza Quelle: Reuters

Tel Aviv/Gaza Das Golfemirat Katar unterstützt nach palästinensischen Medienberichten erneut die unter schwierigen Bedingungen lebende Bevölkerung im Gazastreifen. Ein Gesandter hat demnach nun rund 27 Millionen Euro überbracht. Das palästinensische Verbindungsbüro am Grenzübergang Eres bestätigte am Montag die Einreise des Gesandten Mohammed el-Amadi in das Küstengebiet.

Israel erlaubt die Geldlieferung laut Medienberichten, weil es sich davon eine Entspannung der Sicherheitslage erhofft. Seit mehr als einem Jahr demonstrieren Tausende Palästinenser regelmäßig am Grenzzaun zu Israel für eine Aufhebung der israelischen Blockade des Gazastreifens und eine Verbesserung der Lebensverhältnisse.

Katar pflegt gute Beziehungen zur radikalislamischen Hamas, die im Gazastreifen herrscht. Die EU, Israel und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen.

Nach den Medienberichten sollen Tausend arme Familien im Gazastreifen jeweils 89 Euro erhalten. Außerdem sollen rund neun Millionen Euro an ein UN-Programm gehen, um Kurzzeitjobs zu schaffen. Rund neun Millionen Euro sind demnach bereits für Treibstofflieferungen von Israel nach Gaza gezahlt worden.

Der Vorsitzende des oppositionellen Mitte-Bündnisses Blau-Weiß, Benny Gantz, kritisierte die Lieferung mit Blick auf fortwährende Angriffe aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels.

Anfang Mai war es zum schwersten Gewaltausbruch zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen seit dem Gaza-Krieg 2014 gekommen. Im Zuge einer Waffenruhe soll Israel sich unter anderem dazu verpflichtet haben, die Einfuhr von mehr Treibstoff für das Kraftwerk im Gazastreifen zu erlauben sowie den Transfer von Geldern aus Katar und von den Vereinten Nationen.

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