Politische Krise Regierung und Opposition in Armenien wollen verhandeln

Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Sargsjan soll über die politische Zukunft des Landes beraten werden. Tausende Menschen hatten gegen die Regierung demonstriert.

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Der frühere Staatspräsident ist unter dem Druck tagelanger Proteste vom Amt des Ministerpräsidenten von Armenien zurückgetreten. Quelle: dpa

Eriwan In Armenien wollen Regierung und Opposition am Mittwoch über das Vorgehen nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Sersch Sargsjan beraten. Das teilte Parlamentsvize Eduard Scharmanow am Dienstag in der Hauptstadt Eriwan mit, wie die Agentur Tass meldete. Sargsjan war am Montag nach tagelangen Straßenprotesten mit Zehntausenden Teilnehmern zurückgetreten.

Die Forderungen der Protestbewegung seien damit nur zum Teil erfüllt, sagte der Anführer Nikol Paschinjan bei einer Siegesfeier in Eriwan am Montagabend. Zunächst müsse ein Ministerpräsident gewählt werden, der das Vertrauen der Bevölkerung genieße. Dann sei eine Neuwahl des Parlaments nötig. „Ich bin sicher, dass wir bald unseren Traum von einem freien und glücklichen Armenien zur Wirklichkeit machen“, sagte der Oppositionsabgeordnete Paschinjan.

Die Proteste hatten sich daran entzündet, dass Sargsjan nach zehn Jahren als Präsident nicht weichen wollte. Stattdessen wechselte er an die mit neuen Vollmachten ausgestattete Regierungsspitze. Die Bevölkerung machte ihn aber für Korruption und Stagnation in dem armen Land im Südkaukasus verantwortlich. Übergangsweise führt der frühere Ministerpräsident Karen Karapetjan die Regierung.

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