Präsidentenwahlen Zwei Kandidaten reklamieren Wahlsieg in Honduras für sich

Patt - oder Krise in Honduras? Sowohl der Amtsinhaber Hernández als auch sein Herausforderer Nasralla erklären sich zum Sieger der Präsidentenwahl. Das mittelamerikanische Land wartet auf das offizielle Ergebnis.

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Der honduranische Präsident Juan Orlando Hernandez am Wahlabend in Tegucigalpa, Honduras. Er sieht sich als Sieger – sei Herausforderer allerdings auch. Quelle: dpa

Tegucigalpa Juan Orlando Hernández

Der honduranische Präsident Juan Orlando Hernández und sein Herausforderer Salvador Nasralla haben nach der Präsidentenwahl in Honduras beide den Sieg für sich beansprucht. „Wir haben diese Wahl gewonnen“, sagte Hernández am Sonntag vor seinen Anhängern von der konservativen Nationalpartei. Salvador Nasralla vom Oppositionsbündnis Allianz gegen die Diktatur rief in der Nacht seinen Wählern zu: „Ich bin der neue Präsident von Honduras.“

Das Wahlamt gab zunächst keine offiziellen Ergebnisse bekannt. Allerdings gratulierten die Präsidenten von Guatemala und Ecuador dem Amtsinhaber Hernández bereits zur Wiederwahl. Vor dem Wahlamt bezogen Bereitschaftspolizisten Stellung, wie die Zeitung „El Heraldo“ berichtete. Die Regierung rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.

Sollte Hernández die Wahl gewonnen habe, wäre es das erste Mal, dass ein Präsident in Honduras im Amt bestätigt wird. Der Oberste Gerichtshof hatte den Weg für eine Wiederwahl des Staatschefs freigemacht, die in dem mittelamerikanischen Land eigentlich verfassungswidrig ist.

Der neue Präsident steht vor großen Herausforderungen: Die mächtigen Jugendbanden terrorisieren weite Teile des Landes und zwingen zahlreiche Honduraner zur Flucht in die USA. Über 60 Prozent der Menschen gelten als arm, rund 38 Prozent leben sogar in extremer Armut. Zudem ist Honduras eines der Länder mit dem niedrigsten Bildungsniveau in Mittelamerika.

Präsident Hernández hatte die Themen Sicherheit, Landwirtschaft, Gesundheit und Investitionen in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs gestellt. Oppositionskandidat Nasralla will den Zugang zur Bildung verbessern und setzt auf Prävention zur Eindämmung der Kriminalität.

Neben dem Staatschef wurden am Sonntag in Honduras auch die 128 Abgeordneten des Parlaments und die Bürgermeister der 298 Gemeinden des Landes neu gewählt.

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