Rüstung US-Navy bekommt ein neues Kriegsschiff – jedoch ohne Munition

Die US-Navy erhält das zweite Kriegsschiff der Klasse „Zumwalt“. Doch wie bereits beim ersten Schiff gibt es ein Problem mit dem Waffensystem.

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Die US-Navy erhält ein neues Kriegsschiff der Klasse „Zumwalt“, meldet das US-Magazin Defense News. Das Tarnkappenschiff „Michael Monsoor“ ist das zweite von drei Zerstörern, die eigentlich zu einer Flotte von 32 Schiffen gehören sollte.

Das Projekt wurde in den 90er Jahren vom Pentagon geplant, musste aber aufgrund der massiven Kosten für Munition eingestampft werden. Das Problem: Das Abfeuern des Advanced Gun System (AGS) der Zumwalt kostet 800.000 Dollar – pro Schuss.

Der Zerstörer verfügt über zwei Kanonen, die jeweils zehn Geschosse pro Minute abfeuern können. Das macht bei maximaler Feuerkraft 16 Millionen Dollar, die innerhalb von sechzig Sekunden verschossen werden können. Das war der Regierung zu teuer.

Die US-Navy wollte aber nicht gänzlich auf die Schiffe verzichten. „ Wir haben beschlossen, die Planung des Schiffsbaus finanziell von der Ausrüstung mit dem Waffensystem zu trennen“, erklärte Vize-Admiral Bill Merz. Wie bereits beim ersten Schiff fehlt deswegen das Waffensystem bei der Auslieferung.

Im Vergleich zur ursprünglichen Planung der „Zumwalt“-Klasse wurden weitere Änderungen vorgenommen. „Michael Monsoor“ soll mit Land-Boden-Raketen SM-6 Missiles ausgestattet werden, dessen Flugkraft reicht aber nicht so weit wie das AGS. Statt sich auf Ziele an Land zu konzentrieren, soll es nur als Zerstörer auf See fungieren.

Laut Navy sollen die Waffen in den kommenden Monaten eingebaut werden. Entsprechend des Planung wird es wohl aber nicht vor 2020 geschehen, heißt es in dem Bericht der Defense News. Es sei schon ein großer Schritt, dass es aus dem Dock entlassen wurde.

Die Schiffsklasse „Zumwalt“ gilt als größter Zerstörer der Welt, er ist 183 Meter lang und hat eine Verdrängung von über 15.000 Tonnen. Das erste Schiff wurde 2016 an die Navy ausgeliefert. Beide Schiffe stammen aus der Werft Bath Iron Works in Maine.

Benannt wurde das neue Schiff nach dem Soldaten der Navy Spezialeinheit Michael A. Monsoor, der während des Irakkriegs getötet wurde, als er sich auf eine Granate stürzte, um seine Kameraden zu schützen.

Kapitän Kevin Smith, verantwortlich für das Projekt, zeigt sich äußerst zufrieden: „Die Lieferung markiert Jahre harter Arbeit der Navy und der Werft“, sagte er in einer Pressemitteilung. Das dritte Schiff der Flotte, benannt nach dem 36. US-Präsidenten Lyndon B. Johnson, ist noch in Arbeit.

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