
Tausende Kolumbianer sind gegen die Regierung des konservativen Präsidenten Iván Duque auf die Straße gegangen. Studenten, Bauern und Arbeiter marschierten am Donnerstag von verschiedenen Punkten zum Zentrum der Hauptstadt Bogotá. Auch in anderen Großstädten wie Medellín, Cali und Barranquilla waren Demonstrationen geplant. Die Proteste richteten sich unter anderem gegen geplante Arbeits- und Rentenreformen sowie die zunehmende Gewalt gegen soziale Aktivisten.
Zahlreiche Sicherheitskräfte waren im Einsatz, die Grenzen zu den Nachbarländern wurden geschlossen, Bürgermeister und Gouverneure erhielten das Recht, Ausgangssperren zu verhängen. „Wir können unterschiedlicher Meinung sein und unsere Überzeugungen zum Ausdruck bringen, aber das Wichtigste ist, friedlich zusammenzuleben“, sagte Staatschef Duque.
Zuletzt waren zahlreiche Länder in Südamerika von heftigen Protesten erschüttert worden. In Bolivien trat Präsident Evo Morales nach Wahlfälschungsvorwürfen zurück und floh ins Exil nach Mexiko. In Chile einigten sich die Regierung und die Opposition nach wochenlangen Demonstrationen darauf, eine neue Verfassung auszuarbeiten. In Ecuador musste die Regierung wegen heftiger Proteste die Streichung von Benzin-Subventionen wieder zurücknehmen.