
Wie deutlich war der Sieg von Mitt Romney im ersten TV-Duell?
„Der Debattensieg Romneys war umfassend und deutlich. Romney gelang es besser als jemals zuvor, seine eigenen Vorstellungen zur Wirtschaftspolitik, zu Steuern, zur Gesundheits- und Rentenpolitik und zur Rolle des Bundesstaates – insbesondere in der Bildungspolitik – einem Millionenpublikum darzulegen. Romney zeigte in der Debatte zweifellos Führungsqualitäten.“
Was hat US-Präsident Barack Obama falsch gemacht?
„Präsident Obama versuchte mit mäßigem Erfolg Romney zu unterstellen, er sage den amerikanischen Bürgern nicht die Wahrheit und verheimliche unpopuläre Details seiner Vorhaben. Dennoch schien Präsident Obama es nach fast vier Jahren im Amt nicht mehr gewohnt zu sein, direkt mit abweichenden Auffassungen und mit direkter Kritik konfrontiert zu werden, während Romney durch die zahlreichen während der Vorwahlen durchgeführten Debatten innerhalb des republikanischen Kandidatenfelds profitiert zu haben schien.“
Was bedeutet der Sieg für Romney?
„Für Romney ging es in der Debatte um nahezu alles. Eine schlechte Debattenführung hätte den Herausforderer mit großer Wahrscheinlichkeit noch weiter zurück geworfen. Nun könnte er erreicht haben, dass zumindest ein großer Teil der noch nicht fest entschlossenen Wähler einen zweiten Blick auf ihn wirft.“
Das Rennen ums Weiße Haus ist nach der TV-Debatte also wieder offen?
„Ob sich die Dynamik des Wahlkampfs durch den eindeutigen Debattensieg Romneys fundamental zu dessen Gunsten verändern wird, werden die nächsten beiden Wochen zeigen. Mit ziemlicher Sicherheit wird Präsident Obama sich auf die beiden weiteren Debatten Mitte Oktober besser vorbereiten. Romney könnte es durch den Debattensieg gelungen sein, das Rennen um das Weiße Haus weiter offen gehalten zu haben, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Aus Sicht der Republikaner ist das ein erfreuliches Ergebnis, aber die Herausforderung besteht nun darin, den abendlichen Sieg in eine Trendwende in den Umfragen zu verwandeln. Die Demokraten wissen nach dem heutigen Abend, dass es ein Fehler wäre, Romney zu unterschätzen. Die Wiederwahl Obamas wird auch weiterhin große Anstrengungen erfordern.“