Atommüll-Endlager Neue Such nach potenziellen Orten startet

Die Vor-Festlegung eines künftigen Endlagers für Atommüll in Gorleben ist aufgehoben. Deutsche Behörden haben ein neues Suchverfahren eröffnet: Anhand spezieller Kriterien soll bis 2031 ein Standort gefunden worden sein.

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atommüll Quelle: dpa

Berlin Die Suche nach einem deutschen Atommüll-Endlager geht in eine neue Phase: Von Mitte August an werden alle Bohr- und Bergbauprojekte in großer Tiefe auf Folgen für die Auswahl geprüft. Gebohrt werden darf in mehr als 100 Meter Tiefe dann nur noch, wenn Landesbehörden und das neue Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) keine Bedenken haben, dass mögliche Standorte beschädigt werden könnten. Dabei gehe es nicht um einen Vorentscheid, sagte BfE-Präsident Wolfram König am Montag in Berlin. Es gehe darum, festzustellen, ob es sich lohne, genauer hinzuschauen.

Bis vor Kurzem galt nur für Gorleben eine sogenannte Veränderungssperre. Die Vor-Festlegung auf den umstrittenen Salzstock in Niedersachsen als künftiges Endlager für hoch radioaktiven Atommüll hat die Politik mit der Entscheidung für ein neues Suchverfahren offiziell beendet. Ein Standort soll nun bis 2031 transparent und nach wissenschaftlichen Kriterien gefunden werden.

Über Bohrvorhaben etwa zur Wassergewinnung oder für Erdwärme-Projekte in 100 bis 200 Metern Tiefe müssen Landesbehörden und BfE künftig innerhalb von acht Wochen entscheiden. Für noch tiefere Bohrungen gibt es keine Zeitvorgabe. Grundsätzlich kommen laut Standortauswahlgesetz Salz, Ton und Granit als mögliche Wirtsgesteine infrage. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung will sich nun bei Behörden und Unternehmen Informationen über den Untergrund beschaffen und so eine Karte mit möglichen Standortregionen erstellen.

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