Bamf-Chef Weise „Schaffen in diesem Jahr rund 700.000 Asylanträge“

Mehr als eine Million Flüchtlinge hielten das Bundesamt für Migration im vergangenen Jahr auf Trab. Für 2016 zieht Bamf-Chef Weise eine behördliche Obergrenze: Mehr als 700.000 Anträge könne das Bamf nicht bearbeiten.

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Der Bamf-Chef fordert eine Personalreserve von 20 bis 30 Prozent, um sprunghaft steigende Antragszahlen bewältigen zu können. Quelle: AFP

Nürnberg Das Bundesamt für Migration wird in diesem Jahr nach Angaben von Behördenleiter Frank-Jürgen Weise über höchstens rund 700.000 Asylanträge entscheiden. Das sagte Weise der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montag). Der Personalaufbau beim Bamf gehe langsamer voran als geplant. Zugleich zeigte sich Weise optimistisch für die Bewältigung der Aufgaben: „Wir schaffen das – in dieser Dimension.“ Nach einer Million Flüchtlinge im vergangenen Jahr geht er für dieses Jahr von rund 300.000 aus.

Weise räumt den Posten zum Jahresende planmäßig für seine Nachfolgerin, die Leiterin der BA-Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, Jutta Cordt. Angesichts sinkender Zugangszahlen warnte er vor falschen Schlüssen: „Wir dürfen die Personalkapazitäten nicht zu stark herunterfahren“, sagte er. Sollten die Zahlen wieder steigen, müsse man schnell reagieren können. „Wir brauchen eine Personalreserve von 20 bis 30 Prozent.“

Derzeit hat die Flüchtlingsbehörde dem Bericht zufolge rund 8000 Mitarbeiter. Laut Weise seien die Prozesse in den vergangenen Monaten deutlich beschleunigt worden. Für Neuankömmlinge dauere es heute im Durchschnitt 1,3 Monate vom ersten Kontakt mit Bamf-Mitarbeitern bis zur Entscheidung über den Asylantrag.

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