




Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat die Pläne der Regierung für eine Obergrenze bei Bargeldzahlungen scharf kritisiert. "Es wäre fatal, wenn die Bürger den Eindruck bekämen, dass ihnen das Bargeld nach und nach entzogen wird", sagte er der "Bild" (Freitagausgabe). Der Bürger solle selbst entscheiden können, wie er bezahlen wolle. Weidmann warnte auch davor, Bargeld ganz abzuschaffen. Für die Bundesbank ist ein reibungsloser Bargeld-Verkehr eine der zentralen Aufgaben.
Die Pläne der Bundesregierung stoßen auch bei Daten- und Verbraucherschützern auf Kritik, ebenso in der Finanzbranche. Das Finanzministerium hat vorgeschlagen, auf europäischer Ebene eine Obergrenze für Bargeldzahlungen von 5000 Euro zu schaffen.
Dabei bleibt es trotz der kritischen Worte Weidmanns. "Wir haben die Äußerungen zur Kenntnis genommen", sagte eine Ministeriumssprecherin. Ziel sei, eine Debatte anzustoßen, wie man effektiver Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bekämpfen könne. Anonyme Bar-Zahlungen brächten das Risiko mit sich, dass sich Kriminelle ihrer bedienten.
Zudem mache es Sinn, in Europa den Flickenteppich an unterschiedlichen Regelungen zu bereinigen, lautet ein weiteres Argument aus dem Haus von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Schließlich gebe es in Europa bereits in vielen Ländern eine solche Deckelung, etwa in Spanien, Frankreich und Italien.