Coronakrise Krankenkassen machen im ersten Halbjahr Plus

In der ersten Jahreshälfte sind viele Menschen nicht zum Arzt gegangen – das hat die Ausgaben der Krankenkassen gesenkt. Trotzdem bleibe die finanzielle Lage angespannt.

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Die Ausgaben der 105 Krankenkassen seien vor allem in den Monaten April bis Juni gesunken. Quelle: dpa

Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben im ersten Halbjahr ein Plus von 1,3 Milliarden Euro verbucht. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch mit. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) begründete das laut einer Mitteilung damit, dass Patienten in der ersten Jahreshälfte weniger zum Arzt und ins Krankenhaus gegangen seien. Deshalb seien die Ausgaben der 105 Krankenkassen vor allem in den Monaten April bis Juni gesunken.

„Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Wie sich das weitere Jahr entwickelt, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Krankenkassen und den Gesundheitsfonds haben wird, werden wir erst im Herbst einschätzen können“, sagte Spahn weiter. Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der Krankenkassen, sprach von einem „extremen Rückgang der Krankenhausausgaben“ im Frühjahr. Dies sei ein Sondereffekt, der sich so wohl kaum wiederholen werde. Wegen Corona seien viele Operationen abgesagt worden.

Konkret nahmen die Kassen im ersten Halbjahr rund 129,9 Milliarden Euro ein und gaben rund 128,6 Milliarden Euro aus. Dass die Finanzlage dennoch angespannt ist, zeigen die Zahlen zum Gesundheitsfonds, der von den Beiträgen der Versicherten und Bundeszuschüssen gespeist wird. Aus dem Fonds erhalten die Kassen festgelegte Zuweisungen. Nach Ministeriumsangaben verbuchte er in den Monaten Januar bis Juni ein Defizit von 7,2 Milliarden Euro. Als Ursachen werden unter anderem konjunkturbedingte Mindereinnahmen genannt. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wirkt sich auch auf die Beitragseinnahmen aus.

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