Handel Entwicklungsminister Müller fordert Öffnung von EU-Märkten für alle afrikanischen Güter

Der Entwicklungsminister setzt sich für einen leichteren Handel der EU mit Afrika ein. Das könnte auch die Flüchtlingssituation in Europa beeinflussen.

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Gerd Müller unterhält sich im nigerianischen Abeokuta mit Bauern. Quelle: dpa

Berlin Die Europäische Union sollte ihre Märkte nach Ansicht von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) für sämtliche Güter aus Afrika öffnen. Besonders Agrarprodukte sollten hierzulande zoll- und quotenfrei eingeführt werden können, um in Afrika Jobs für Millionen arbeitslose junge Menschen zu schaffen, sagte der CSU-Politiker der „Welt“ .

Dies könne auch die Migration Richtung Europa bremsen. „Ich bin mir sicher: Afrikas Jugend will und wird sich nicht auf die Flucht begeben und in der Heimat bleiben, wenn es Arbeit und Zukunftsperspektiven gibt.“

Europa könne sich dennoch nicht völlig abschotten, sagte er. Im Rahmen eines EU-Afrika-Abkommens müssten die EU-Staaten auch legale Möglichkeiten eröffnen, um in Europa zu arbeiten. „Klar ist aber auch, dass wir von den afrikanischen Ländern im Gegenzug verlangen, abgelehnte Asylbewerber ohne Duldung zurückzunehmen.“

Müller bemängelte, dass sich bislang nur 1000 von 3,5 Millionen deutschen Unternehmen in Afrika engagierten. Dabei hätten 42 von 54 afrikanischen Ländern im vergangenen Jahr ein höheres Wirtschaftswachstum als Deutschland gehabt. „Das zeigt, welche enorme Dynamik Afrika entwickeln kann.“

In den kommenden zehn Jahren werde in afrikanischen Städten mehr gebaut werden, als dies in den vergangenen 100 Jahren in Europa der Fall gewesen sei. Doch derzeit seien vor allem chinesische, türkische und russische Unternehmen auf dem Kontinent aktiv.

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