IG Metall Metall-Arbeitgeber wollen notfalls Streiks riskieren

Der Präsident von Gesamtmetall, Rainer Dulger, will in der anstehenden Tarifrunde mit der IG Metall notfalls einen Streik in Kauf nehmen. Als Grund nennt er die Lohnentwicklung. Eine Exklusivmeldung.

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Rainer Dulger Quelle: dpa

„Wir müssen um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts fürchten und werden entsprechend agieren. Unterschätzen Sie nicht unsere Entschlossenheit und Fähigkeit, einen Streik auszuhalten“, sagte er im Interview mit der WirtschaftsWoche. Seit der Lehman-Pleite seien die Löhne in der Metall- und Elektroindustrie in nur sieben Jahren um 20 Prozent gestiegen,  die Produktivität dagegen nur um knapp zwei Prozent. Den vergangenen Tarifabschluss von 3,4 Prozent bezeichnete Dulger rückblickend als „zu hoch“.

Nach Angaben Dulgers wächst die Metall-und Elektroindustrie nur noch unterdurchschnittlich. „2015 waren es 0,5 bis 0,8 Prozent, in diesem Jahr dürfte maximal ein Plus von einem Prozent herauskommen.“  Rund 26 Prozent der M+E-Betriebe schreiben laut Dulger rote Zahlen oder schaffen nur die schwarze Null. „Ordentlich läuft es noch in den Bereichen Fahrzeugbau, Elektro, Feinmechanik und Optik. Dem Maschinenbau aber geht es deutlich schlechter. Hier schlagen die Russland-Sanktionen und die nachlassende Dynamik in Schwellenländern wie China und Brasilien voll durch“.

Das Investitionsvolumen der M+E-Industrie werde 2016 zwar zulegen. „Nur leider nicht in Deutschland. Kapazitätsausweitungen finden in vielen Unternehmen nur noch im Ausland statt“, so Dulger in der WirtschaftsWoche.

Die IG-Metall-Spitze will am Dienstag die Forderungsempfehlung an ihre Bezirke bekannt geben.

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