Sachgrundlose Befristung GroKo-Regelung könnte Anzahl befristeter Jobs um 400.000 senken

Eine neue GroKo will die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen einschränken. Jetzt gibt es eine Schätzung, wie viele Menschen das betreffen würde.

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„Man musst aufpassen, dass es nicht zu einer Einstellungsblockade kommt“, sagt Arbeitsmarktforscher Joachim Möller. Quelle: dpa

Berlin Die Zahl der befristeten Arbeitsverträge ohne sachlichen Grund könnte aufgrund der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag um 400.000 sinken. Zu diesem Ergebnis komme das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagausgabe) vorab.

Allerdings könne niemand seriös vorhersagen, wie viele der Arbeitsverhältnisse dann mit einem Sachgrund befristet würden oder gar nicht erst zustande kämen, schränkte IAB-Chef Joachim Möller ein. Das IAB ist das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Die Arbeitsmarktforscher gehen von insgesamt 1,3 Millionen Beschäftigten mit sachgrundlos befristeten Verträgen aus, von denen rund 830.000 in Unternehmen mit mehr als 75 Mitarbeitern arbeiten. Union und SPD wollen ab dieser Firmengröße gestatten, maximal 2,5 Prozent der Belegschaft ohne Grund zu befristen.

„De facto würde sich diese Zahl ungefähr halbieren, wenn die 2,5-Prozent-Grenze greift“, sagte Möller. Mit Gründen befristete Verträge sollen laut Koalitionsvertrag jetzt fünf Jahre nicht überschreiten dürfen, was er positiv bewertete. Dies sei vor allem im öffentlichen Dienst relevant. „Allerdings muss man jetzt aufpassen, dass es nicht zu einer Einstellungsblockade kommt.“

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