Sinn: Ökonomen sollen sich politisch einmischen

Hans-Werner Sinn, langjähriger Präsident des ifo-Instituts, hat die deutschen Ökonomen davor gewarnt, Forschung im Elfenbeinturm zu betreiben.

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Der Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn. Quelle: dpa

„Wenn Forscher gar keine Politikempfehlung von sich geben, weil sie sich allein der Erkenntnis verschrieben haben oder ihre Ergebnisse politisch irrelevant sind, müssen sie sich fragen, wofür sie der Steuerzahler eigentlich bezahlt“, schreibt Sinn in einem Gastbeitrag für die Jubiläumsausgabe der WirtschaftsWoche, die zu deren 90. Geburtstag am kommenden Montag erscheint. „Eine Handvoll Publikationen in Fachjournalen allein ist noch kein Nachweis für einen verantwortlichen Umgang mit dem Vertrauen, das ihm die Öffentlichkeit entgegenbringt“, so Sinn weiter.
Allerdings sollten Volkswirte ihre öffentlichen Wortmeldungen dosieren: „Erst wenn Ökonomen einen Sachverhalt durchdrungen und die Wirkungszusammenhänge entschl FCsselt haben, sollten sie Politikempfehlungen abgeben. Der Volkswirt soll sich öffentlich äußern, aber seine Meinung ist unnütz, wenn er zu dem jeweiligen Phänomen nicht geforscht oder gelehrt hat.“ Insgesamt sei „die Volkswirtschaftslehre kein leichtes Fach. Analytische Fehler findet man zuhauf.“

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