Trotz Flüchtlingszuzugs Arbeitslosigkeit sinkt auch 2017

Der Gang zum Arbeitsamt gehört für immer weniger Deutsche zum Alltag. Dieser Trend wird sich laut Experten auch im nächsten Jahr fortsetzen – und erreicht trotz des Flüchtlingszuzugs neue Bestwerte.

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Experten rechnen auch 2017 mit guten Job-Daten. Quelle: dpa

Berlin Der fast zehn Jahre andauernde Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland wird sich nach Einschätzung des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit (BA) trotz des Flüchtlingszuzugs auch 2017 fortsetzen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet mit durchschnittlich 2,62 Millionen Arbeitslosen, wie es am Donnerstag mitteilte. Das wären 70.000 weniger, als für dieses Jahr angenommen wird. Die Zahl der Erwerbstätigen werde mit einer Zunahme um 480.000 auf 44,03 Millionen noch weitaus stärker steigen. Davon wären 31,93 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das wären fast 5,6 Millionen mehr als beim Arbeitslosenrekord 2005 und so viele wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik.

„Angesichts der großen Herausforderung der Flüchtlingsintegration ist die günstige Entwicklung der Arbeitslosigkeit beachtlich“, sagte Enzo Weber vom IAB. Den Berechnungen zufolge gäbe es 2017 rund 2,24 Millionen Arbeitslose weniger als 2005, als mit 4,86 Millionen im Jahresdurchschnitt der bisherige Höchststand verzeichnet wurde. Seither ist die Erwerbslosigkeit nur mit zwei Ausnahmen jedes Jahr zurückgegangen. Auch für das laufende Jahr erwartet das IAB einen Rückgang um 110.000 auf 2,69 Millionen Arbeitslose.

Erst im Verlauf des nächsten Jahres könnte die Arbeitslosigkeit bei zunehmenden Eintritten von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt nach Einschätzung des IAB „vorübergehend auch leicht steigen“. Rein rechnerisch werde der Flüchtlingszuzug in diesem Jahr zur Arbeitslosigkeit 90.000 und im nächsten Jahr nochmals dieselbe Zahl beitragen. Bei der Erwerbstätigenzahl erwarten die Forscher durch Flüchtlinge 2017 ein Plus von 80.000. „Wenn die Integration gelingt, könnte mittelfristig ein deutlich größeres Beschäftigungsplus realisiert werden“, heißt es in der Studie.

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