Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist im ersten Quartal sprunghaft gestiegen. Von Januar bis März waren es 30,6 Prozent oder knapp 20.000 mehr als ein Jahr zuvor, gab das Statistische Bundesamt bekannt.
Insgesamt wurde der Bau von 84.800 Wohnungen genehmigt. "Eine höhere Zahl hatte es in einem ersten Quartal zuletzt im Jahr 2004 gegeben", erklärte das Statistikamt. Niedrige Zinsen, die robuste Konjunktur und die starke Zuwanderung treiben derzeit die Nachfrage.
Dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW ist das Tempo nicht hoch genug. "Die Dynamik bei den Baugenehmigungen ist positiv", sagte GdW-Chef Axel Gedaschko. "Sie reicht aber immer noch nicht aus, um genügend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen." Bereits 2015 wurden so viele Baugenehmigungen erteilt wie seit 15 Jahren nicht mehr. Insgesamt waren es 309.000. Benötigt würden aber mindestens 350.000 jährlich, erklärte das Bundesbauministerium.
Die Wohnungs- und Immobilienunternehmen halten sogar 400.000 für erforderlich, um der Nachfrage Herr zu werden. "Wir brauchen schnellstmöglich mehr Bauland, eine Verringerung der Herstellungskosten beim Bau und wirksame Förderinstrumente", sagte Gedaschko. "Bund, Länder und Kommunen müssen endlich an einem Strang ziehen, um für viele Mieter untragbare Preise zu verhindern."
Im ersten Quartal zogen sowohl die Baugenehmigungen für Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser um jeweils etwas ein Viertel an. Die Baugenehmigungen für Wohnungen in Wohnheimen - hierzu zählen auch Flüchtlingsunterkünfte - haben sich sogar mehr als verdoppelt. (Reporter: Rene Wagner, redigiert von Petra Jasper; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter