Barcelona trauert Terror-Ermittler haben neue Spur

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"Zelle von Barcelona total zerschlagen"

An der Messe in dem weltberühmten, von Antoni Gaudí entworfenen Gotteshaus nahmen auch das spanische Königspaar Felipe VI. und Letizia, Ministerpräsident Mariano Rajoy, der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa teil. Erzbischof Juan José Omella verlas eine Botschaft von Papst Franziskus, in der dieser Angehörigen und Verletzten sein Beileid aussprach. Weihbischof Sebastià Taltavull sagte: „Es waren Tage von Tränen und Menschlichkeit.“ Das Volk habe keine Angst.

Die Mutter des Hauptverdächtigen Abouyaaqoub appellierte an ihren Sohn, sich zu stellen. „Mir ist es lieber, er kommt ins Gefängnis, als dass er stirbt“, sagte sie am Samstag bei einer Versammlung der muslimischen Bewohner von Ripoll.

Der spanische Innenminister Juan Ignacio Zoido hatte am Samstag bereits erklärt: „Wir können sagen, dass die Zelle von Barcelona total zerschlagen ist.“

Zwei Tage nach dem Attentat lagen noch 54 Terroropfer verletzt im Krankenhaus, wie die katalanischen Notfalldienste mitteilten. Zwölf Patienten seien in kritischem Zustand, 25 weitere schwer verletzt - darunter viele Ausländer. Nach Angaben des Auswärtigen Amts wurden 13 Deutsche verletzt, zwei davon lebensgefährlich. Eine der beiden Frauen sei in einem extrem kritischen Zustand.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Angriffe in Spanien für sich. Mehrere Glaubenskämpfer hätten sie ausgeführt und „Kreuzfahrer“ ins Visier genommen, teilte der IS im Internet mit. Die Echtheit der Erklärung ließ sich zunächst nicht eindeutig verifizieren.

Der spanische König Felipe VI. und seine Frau Letizia legten am Samstag am Ort des Terroranschlags von Barcelona ebenso Blumen nieder wie der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel. „Wir haben keine Angst und werden niemals Angst haben“, sagte der Monarch. Rund 200 Muslime marschierten unter dem Motto „Wir sind Muslime, keine Terroristen“ über die Ramblas.

Der Anschlag von Barcelona entfachte in Deutschland die Debatte um die Sicherung deutscher Großstädte vor Attacken mit Fahrzeugen neu. Der Deutsche Städtetag unterstützte die Forderung von Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU), Innenstädte durch bauliche Maßnahmen wie Poller besser zu schützen. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy, warnte jedoch, sich bei der Stadtgestaltung von der Gefahr bestimmen zu lassen.

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