Die EU-Kommission hat Millionenbeträge an die Nichtregierungsorganisation (NGO) „No Peace without Justice“ gezahlt, die in den Bestechungsskandal im Europäischen Parlament verwickelt ist. Für zwei aktuelle Projekte in Libyen bekommt die NGO 2,7 Millionen Euro, bestätigte die EU-Kommission der WirtschaftsWoche. Wegen des Skandals wurden davon 1,37 Millionen Euro zurückgehalten. Dieser Betrag war bisher noch nicht ausgezahlt worden.
Seit 2006 hatte die EU-Kommission zudem sieben weitere Projekte der NGO mit insgesamt gut fünf Millionen Euro an öffentlichen Geldern unterstützt. Der Vorsitzende der NGO, der Italiener Niccolò Figà-Talamanca, sitzt, genau wie die frühere Präsidentin des Europäischen Parlaments Eva Kaili, in Belgien in Untersuchungshaft. Beiden werden Bestechung und Geldwäsche vorgeworfen.
Der Public Affairs Koordinator der NGO, Nicola Giovannini, hat eine weitere NGO gegründet mit dem Namen „Droit au droit“. Sie ist möglicherweise auch in Katargate verwickelt und erhielt für zwei Projekte von der EU-Kommission rund 100.000 Euro. „Droit au droit“ hatte 2022 einen kritischen Bericht über Katers Rivalen Vereinigte Emirate im Europäischen Parlament präsentiert.
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