Vor dem Prozess um die Korruptions- und Spendenaffäre im Umfeld der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt hat einer der Angeklagten versucht, sich das Leben zu nehmen. Im Gerichtsverfahren wurden am Montag entsprechende Medienberichte bestätigt. Zum Zustand des früheren Pflegers der heute 92-Jährigen gab es keine konkreten Hinweise.
In dem Fall hatte die Justiz zeitweilig auch gegen den früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy ermittelt. Er stand unter dem Verdacht, mit anderen die Demenzerkrankung der L'Oréal-Erbin ausgenutzt haben, um an Geld für seinen Wahlkampf 2007 zu kommen.
Die Ermittlungen gegen ihn wurden aus Mangel an Beweisen eingestellt. Verantworten müssen sich allerdings Sarkozys früherer Minister und Wahlkampfmanager Eric Woerth sowie Bekannte und Mitarbeiter Bettencourts. Der Prozess wurde gleich nach Auftakt wegen Verfahrensfragen unterbrochen.
Bettencourt steht seit 2011 unter Vormundschaft ihres Enkels. Die Erbin des Kosmetik-Konzerns gilt mit einem Vermögen von vermutlich mehr als 20 Milliarden Euro als reichste Frau der Welt.