
Die Briten werden noch Monate auf einen neuen Vertreter ihres Landes in der Brüsseler EU-Kommission warten müssen. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker empfing zwar den am Freitag zuvor benannten Nachfolger für Jonathan Hill, der nach dem Brexit-Votum von seinem Amt als Finanzmarkt-Kommissar zurückgetreten war. Noch ist aber nicht einmal klar, welche Aufgaben Hills wahrscheinlicher Nachfolger Julian King - noch britischer Botschafter in Paris - in der Kommission übernehmen soll. Darüber werde Juncker Ende des Monats entscheiden, sagte ein Sprecher der Behörde nach dem einstündigen Treffen.





Danach muss King auch das Europäische Parlament (EP) von seiner Eignung überzeugen. Die erst schriftliche und danach mündliche Anhörung des Kandidaten nehme etwa vier bis sechs Wochen in Anspruch, sagte EP-Sprecherin Marjory Van den Broeke. Es könnte wegen der anstehenden Sommerpause also Ende September werden, bis King die Zustimmung der Abgeordneten bekommt.
Und selbst die ist keineswegs sicher: In der Vergangenheit hat das EP bereits Kandidaten einzelner Länder abgelehnt, die dann ersetzt werden mussten. Zunächst sei ohnehin die britische Regierung am Zuge, sagte die EP-Sprecherin. „So viel ich weiß, ist Herr King von seiner Regierung noch nicht offiziell benannt worden.“