Händlerbericht Bundesbank macht wohl absichtlich Verluste

Laut zwei Händlern kauft die Bundesbank Papiere mit Renditen unter dem Einlagenzins – und nimmt damit automatisch Verluste in Kauf. Die Zentralbank lehnte eine Stellungnahme zu dem Thema ab.

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Mit dem Ankauf von Staatsanleihen mit geringer Verzinsung sollen Konjunktur und Inflation angekurbelt werden. Quelle: dpa

London/Frankfurt Die Bundesbank hat Händlern zufolge am Montag erstmals Staatsanleihen mit Renditen unterhalb des Einlagenzinses erworben. Laut zwei Marktteilnehmern kaufte die Bundesbank Titel mit Laufzeiten um die fünf Jahre, deren Rendite niedriger liegt als minus 0,4 Prozent.

Mit dem Kauf von Papieren unterhalb des Einlagenzinssatzes nimmt die Bundesbank automatisch Verluste mit in Kauf. Die Bundesbank lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Dezember beschlossen, im Rahmen ihres billionenschweren Anleihenkaufprogramms auch Käufe von Papieren mit einer geringeren Verzinsung als den Einlagensatz zuzulassen. Die Beschlüsse vom Dezember wurden am Freitag wirksam. Durch die Anleihenkäufe wollen die Währungshüter die Konjunktur ankurbeln und die aus ihrer Sicht noch immer zu niedrige Inflation in die Höhe treiben.

An der Börse fielen die Kursreaktion verhalten aus: Die Rendite der fünfjährigen Bundesanleihe fiel auf minus 0,497 von minus 0,471 Prozent. Die zweijährigen Titel rentierten bei minus 0,732 Prozent, nach minus 0,710 Prozent am Freitag.

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