Konjunkturelle Erholung Immobilienmarkt und Industrie in USA wachsen

Der Immobilienmarkt in den USA erholt sich. Die Zahl der anstehenden Hausverkäufe legte im November deutlich zu. Auch im verarbeitenden Gewerbe stehen die Zeichen auf Wachstum.

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Ein Haus in Weston, Massachusetts, steht zum Verkauf. Die Zahl der anstehenden Hausverkäufe ist in den USA im November deutlich gestiegen. Quelle: dpa

Washington In den USA befinden sich der Häusermarkt und die Industrie im Aufwind. Die Zahl der anstehenden Hausverkäufe stieg im November 2012, teilte die Vereinigung National Association of Realtors am Freitag mit. Der entsprechende Index erhöhte sich um 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 106,4 und damit auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wuchs die Zahl um 9,8 Prozent. Die Erholung auf dem Häusermarkt verfestige sich, sagte Volkswirt Michael Gapen bei Barclays in New York.

Das Handelsministerium hatte am Donnerstag bekanntgegeben, dass die Zahl der verkauften Eigenheime in den USA im November so stark gestiegen ist wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Der Immobilienmarkt dürfte in diesem Jahr erstmals seit 2005 wieder zum Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft beigetragen haben. Allerdings werden immer noch nur rund ein Viertel so viele Eigenheime verkauft wie im Juli 2005. Danach erschütterte die geplatzte Immobilienblase erst die USA und dann die gesamte Weltwirtschaft.

Auch von der Industrie kamen positive Nachrichten: Der Verband der Einkaufsmanager in Chicago gab für Dezember einen Anstieg des Indexes der Geschäftstätigkeit auf 51,6 Punkte bekannt. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt 51,0 Zähler prognostiziert. Im November waren es 50,4 Punkte. Werte über 50 Punkte signalisieren eine Expansion, Zahlen darunter eine Kontraktion im verarbeitenden Gewerbe der Region. „Die Indikatoren deuten nicht auf eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität vor Fiskalklippe hin“, sagte John Ryding, Chefvolkswirt von RDQ Economics in New York.

Demokraten und Republikaner müssen sich auf einen Kompromiss einigen, um zu verhindern, dass zum 1. Januar in den USA Steueranhebungen und Ausgabenkürzungen der öffentlichen Hand („Fiskalklippe“) im Volumen von mehr als 600 Milliarden Dollar in Kraft treten. Sollte es zu dem Automatismus kommen, fürchten Beobachter eine deutliche Eintrübung der US-Konjunktur mit gravierenden Auswirkungen auch auf die Weltwirtschaft.

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