Es ist die Chance für Nachwuchsingenieure auf der ganzen Welt: Dieses Wochenende läuft das vom Weltraumunternehmen SpaceX ausgerufene "Hyperloop Pod Competition Design Weekend" auf dem Gelände der Texas A&M Universität. 124 Studententeams aus der ganzen Welt - darunter zwei Teams aus Deutschland - präsentieren Freitag und Samstag ihre Design-Konzepte für den Hyperloop. Dabei handelt es sich um eine Art superschnelle Rohrpost für Menschen, mit bis zu 1200 Kilometern pro Stunde.
Die Teams wollen die Jury, die hauptsächlich aus Ingenieuren von SpaceX und Tesla besteht, überzeugen und Sponsoren finden. Denn nur wer hier punktet, bekommt finanzielle Unterstützung, um "seinen" Hyperloop zu bauen und ihn noch in diesem Sommer auf einer Teststrecke fahren zu lassen. Im Juni soll es soweit sein, dann findet der Hyperloop Pod Competition in Los Angeles statt.
"Ich bin nervös und mag das Warten nicht", sagt Student Nick Hemstreet vom Texas A&M HyperWhoopTeam kurz vor dem Start des Wettbewerbs. "Aber ich freue mich am meisten darauf, mit Vertretern aus der Industrie über unseren Vorschlag ins Gespräch zu kommen." Ähnlich sieht es seine Kommilitonin Katie Schneider. "Ich bin gespannt, was die anderen Teams machen." Die Tatsache, dass Unternehmer und SpaceX-Chef Elon Musk dafür bekannt ist, Nachwuchsingenieuren eine Chance zu geben und sie früh ins Unternehmen zu holen, dürften die Studenten im Hinterkopf haben.
Im Sommer vergangenen Jahres kam Erfinder Musk die Idee zum Wettbewerb, für den sich jeder mit einer Idee bewerben konnte. Durch die Aktion soll vor allem die Entwicklung des Hyperloops vorangebracht werden. Schon damals betonte Musk, dass es SpaceX nicht darum gehe, den Zug selbst zu bauen. Das würden andere Unternehmern später machen.
Freunde und Feinde von Elon Musk
Kimbal Musk Bruder, ebenfalls Unternehmer, Aufsichtsrat bei SpaceX und Tesla
Tosca Musk Schwester und erfolgreiche Filmemacherin
Maye Musk Mutter, Ernährungsberaterin,
Errol Musk Vater, Ingenieur
Lyndon und Peter Rive Cousins, Musk war und ist an ihren verschiedenen Unternehmen beteiligt
Martin Eberhard Mitgründer und ursprünglicher Ideengeber von Tesla, wurde von Musk gefeuert
Henrik Fisker Ex-BMWDesigner; Musk verklagte ihn erfolglos wegen Ideenklau
James McNerney Der CEO von Boeing rangelt mit Musk um Nasa-Aufträge
Jeff Bezos Der Amazon-Gründer will mit dem Start-up Blue Origin ebenfalls ins All
Larry Page Der Google-Gründer würde sein Milliardenvermögen eher Musk vermachen, als es wohltätigen Organisationen zu spenden
Jeffrey Brian Straubel Technikvorstand von Tesla, Antriebsexperte
Franz von Holzhausen Tesla-Chefdesigner
Tom Mueller renommierter Raketenkonstrukteur, Mitgründer von SpaceX
Ein neuartiges Transportmittel, das Auto, Bahn und Flugzeug in den Schatten stellt - das ist Musks ehrgeiziges Ziel. Zum Design-Wochenende hat sich auch das US-Verkehrsministerium angekündigt. Minister Anthony Foxx will zusammen mit den Studenten die Zukunft des Transports im privaten Rahmen diskutieren. Nur der Samstag ist für die Öffentlichkeit bestimmt.
Neben Angeboten wie eine Hyperloop-Testfahrt dank Virtual-Reality-Headset Oculus Rift können sich die Besucher ein rund 18 Meter langes Hyperloop-Modell anschauen, das von Studenten der Universität Berkely entwickelt wurde.
Das Modell könnte schon bald testweise unterwegs sein. Denn seit Anfang dieser Woche ist klar, wer die 1,6 Kilometer lange Teststrecke nahe des SpaceX-Firmensitzes in Hawthrone bei Los Angeles bauen wird: das Fortune-500-Unternehmen Aecom. Noch im Frühjahr sollen die Bauarbeiten starten. Musk hatte das System bereits im Sommer 2013 vorgestellt.
Der Hyperloop - so die Vision - soll Passagiere von Los Angeles nach San Francisco unter 30 Minuten bringen. Nach einer längeren Anlaufzeit sind auch andere Unternehmen auf den Hyperloop-Zug aufgesprungen, wie das Start-up Hyperloop Transportation Technologies, das ebenfalls eine Teststrecke plant.