Nato-Manöver: Animation: So wirkt sich die Air-Defender-Übung auf den deutschen Luftverkehr aus

Eine Analyse des Luftraums zeigt, wie die größte Luftwaffenübung der Nato-Geschichte am ersten Tag den Flugverkehr über Deutschland beeinflusst hat. Flugverkehrsdaten von Flightradar24 belegen, dass vor allem in Ostdeutschland und über der Nordsee die Übungsgebiete zeitweise von zivilen Maschinen mehr oder weniger geräumt wurden und dort stattdessen Militärmaschinen flogen.
Die Auswertung zeigt unter anderem Flugbewegungen von Eurofighter-Kampfjets und Awacs-Aufklärungsflugzeugen, die auch als fliegender Leitstand eingesetzt werden. An der „Air Defender 2023“ genannten Übung beteiligen sich insgesamt 25 Länder.
Laut einer Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS) werden die Sperrzonen nur zu bestimmten Zeiten aktiv gestellt. Dann dürfen zivile Maschinen sie nicht oder nur noch in bestimmten Höhen durchfliegen. Dabei gibt es eine enge Abstimmung zwischen Flugsicherung und Luftwaffe. Die ist unter anderem dann notwendig, wenn eine Gewitterfront aufzieht und Flugzeuge einen anderen Kurs nehmen müssen.
Unsere Animation vergleicht den 5. mit dem 12 Juni. Dabei ist auf der rechten Bildseite etwa zu sehen, dass in der rot markierten Sperrzone über Nordbrandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in den Vormittagsstunden kaum zivile Flugzeuge fliegen. Eine tiefere Analyse der Daten zeigt, dass dafür ein Awacs-Flieger und ein Eurofighter unterwegs sind. Militärische Flugzeuge sind in den Gebieten nur dann zu erkennen, wenn sie ihren Transceiver eingeschaltet haben. Am Nachmittag sind dann Teile der Nordsee für kurze Zeit ohne zivilen Flugverkehr. Ob dort stattdessen Militärmaschinen unterwegs sind, ist hier nicht zu erkennen.
Ein Vergleich mit der Vorwoche zeigt nur geringfügige Einschränkungen.
Kooperationen zur Regelung des Luftverkehrs während militärischer Manöver seien sowohl Luftwaffe als auch Deutsche Flugsicherung seit Jahrzehnten gewohnt, heißt es von der DFS. Denn in Deutschland existiere seit 1994 ein flexibler militärisch-zivil integrierter Luftraum, wie es ihn so auf der Welt nur selten gibt. In Frankreich etwa sind statt einer solchen Lösung viele Gebiete dauerhaft für zivile Flugzeuge gesperrt, selbst wenn sie militärisch gerade gar nicht genutzt werden.
Noch halten sich die Auswirkungen in Grenzen, zeigt die Animation vom Montag. Das könnte sich aber in den nächsten Tagen ändern. Die Übung ist erst am Montag angelaufen, sodass es an dem Tag vergleichsweise wenige Sperrungen gab, so die DFS. Richtig los geht es erst jetzt. Deshalb ist mit weiteren Einschränkungen zu rechnen.
Ein Vergleich mit Daten von vor einer Woche zeigt zudem, dass auch da schon Eurofighter über Norddeutschlands Küste unterwegs waren – offenbar zu Übungsflügen. Auch damals wurde der Luftraum um sie herum relativ leer gehalten.
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