Neues Überschallflugzeug Mit dem SpaceLiner in 90 Minuten nach Australien fliegen

Einsteigen in Europa, zurücklehnen und schon nach 90 Minuten am anderen Ende der Welt wieder aussteigen. An dieser Version arbeitet das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit 17 Projektpartnern.

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So könnte der SpaceLiner eines Tages aussehen, mit dem sich Orte am anderen Ende der Welt binnen 90 Minuten erreichen lassen. Quelle: Presse

„Wir wollen eine bessere Variante der Concorde bauen“, sagt Projektleiter Martin Sippel vom DLR. Er und sein Team planen einen SpaceLiner, der bis zu 50 zahlungskräftige Passagiere um die Welt bringt - also nicht wie die Concorde nur über den Atlantik, sondern auch nach Asien und Australien. Doch bis es soweit ist, müssen noch einige Hürden genommen werden.

Das Konzept steht bereits: Der SpaceLiner des DLR soll wie ein Space Shuttle vor dem Start aufrecht stehen und mit Raketentriebwerken auf seine Reise starten. Die wiederverwendbare Booster-Stufe trennt sich nach dem ersten Schub vom sogenannten Orbiter, in dessen Passagierkapsel die Mitflieger Platz finden. Nach acht Minuten würde dann der Gleitflug mit 20facher Schallgeschwindigkeit beginnen. Die Landung nach rund 80 Minuten findet wie mit einem üblichen Flugzeug auf einer normalen Landebahn statt.

 

Vom Weltraumtourismus zum Linienflug

Ein erster Schritt hin auf dem Weg zum Transportmittel für Langstreckenflüge ist für DLR-Projektkoordinator Martin Sippel das Projekt ALPHA der Aerospace Innovation GmbH. Der Weltraumflieger soll in einer Flughöhe von 14 Kilometern von einem Airbus A330 aus mit zwei Passagieren und einem Piloten starten und dann eine Höhe von 100 Kilometern erreichen. "Dieser Weltraumtourismus könnte die erste Stufe sein und bereits in diesem Jahrzehnt realisiert werden – er ist eine Art Test, ob der Markt für solche Raumfahrzeuge vorhanden ist", erläutert DLR-Wissenschaftler.

Der SpaceLiner hingegen soll nicht für kurze Flüge in den Weltraum eingesetzt werden. Geplant ist der Transport von Passagieren und Gütern über große interkontinentale Entfernungen hinweg. "Wir wollen einen neuen, großen Markt für die Raumfahrttechnologie gewinnen und damit auch die Transportkosten von Satelliten in den Weltraum kräftig reduzieren." Denn eines ist Sippel auch klar eine staatliche Finanzierung, wie sonst in der Raumfahrt üblich, wird hier nicht zum Tragen kommen. "Das Projekt muss überwiegend privat finanziert werde, ähnlich der heutigen Luftfahrt."

Eine der Herausforderungen ist die Akquise von Investoren. „Dafür müssen wir sicherstellen, dass es einen Markt gibt“, sagt Sippel. Er rechnet damit, dass sich ein Premiumsegment herauskristallisieren wird. Denn die Tickets für den Schnellflug nach Übersee werden saftige Preise haben. „Die Kosten werden sich sicherlich auf etwa 100.000 Euro oder sogar aufwärts belaufen“, vermutet der Fachmann. „Das ist ein Luxusmarkt.“ 

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