Um die Pirschwege von Hund und Katze ganz genau zu überwachen, ohne ihnen atemlos hinterherzuhecheln, kann der Besitzer sie mit einem GPS-Sender ausstatten. Zumindest theoretisch. Die Firma Grube in Bispingen in der Nähe von Hamburg vertreibt seit 2010 die Technik des amerikanischen Herstellers Garmin und hat die Geräte in Deutschland marktfähig gemacht. Was nicht einfach war.
Denn hierzulande ist eine Zulassung bei der Bundesnetzagentur erforderlich, da die Systeme Daten in sicherheitsrelevanten Funkfrequenzen übertragen. Das Verfahren hat Grube durchgeboxt und bietet für ihre Kunden einen speziellen Service mit Zulassung und Anmeldung an – etwa für Schweißhunde und ihre Hundeführer. Das sind Tiere, die durch Autounfälle verletztes oder bei der Jagd angeschossenes Wild aufspüren. „Nur weil der Hund mal im Wald beim Spazierengehen verschwindet, das reicht noch nicht“, sagt Udo Schmidt, Assessor des Forstdienstes und bei Grube zuständig für die Technik. „Das ist kein lustiges Spielzeug, was Sie sich mal eben für Ihren Hund kaufen.“ Neben der besonderen Zulassung ist es vor allem eins: besonders teuer. Eine Geräteeinheit kostet 729 Euro, ohne Anmelde- und Nutzungsgebühren. Kein Wunder, dass unter den Kunden in Bispingen hauptsächlich Spezialisten sind – Führer von Hunderettungs- oder Polizeihundestaffeln und Jäger. Die Firma verkauft bundesweit jährlich 1000 bis 1200 Einheiten. „Von Jahr zu Jahr wird es langsam, aber stetig mehr“, freut sich Schmidt.
Für Katzen ist die Garmin-Technik allerdings nicht geeignet. Die Halsbänder wiegen samt Zubehör bis zu 700 Gramm „Das ist ja noch nicht mal was für einen Dackel“, sagt Schmidt, „da zieht der mit dem Unterkiefer schon über den Boden.“
Wenn es mit dem Garmin nicht unbedingt der Porsche unter den Peilgeräten sein muss, dann geht es auch eine Nummer günstiger. Mit einem Chip lassen sich etwa die Daten per Mobilfunk aufs Handy übertragen. Das Problem dabei: Wenn keine Netzabdeckung da ist, funktioniert es nicht. Was im Wald schon mal passieren kann. Der Vorteil: Dieses System funktioniert weltweit immer dort, wo es Mobilfunk gibt „Wenn jemand Ihren Hund nach Timbuktu verschifft, dann sehen Sie ihn immer noch auf dem Display“, sagt Schmidt.
Sonnenaufgang für den Guppy
Wachstum verzeichnet auch eine ganz andere Sparte: die Aquaristik. „Im nassen Bereich ist Deutschland führend und hat auch die meisten Unternehmen“, sagt Ralf Grützner, Vizepräsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe ZZF. So lässt sich etwa ein Großteil der Technik im Aquarium fernsteuern oder programmieren. Auch aus dem Urlaub lassen sich dann Temperatur, Wasserstand oder Sauerstoffkonzentration im Becken überwachen und regeln. Ein Sensor im Wasser überträgt die Daten über einen speziellen Aquarium-Computer auf einen Web-Server. Von dort lassen sich über das Internet die Daten auf die Handy-App runterladen.
Mit dem Siegeszug der LED-Technik hat sich viel in Sachen Beleuchtung getan. „Da sind in den vergangenen sechs Jahre in Deutschland gute Schmieden entstanden, die Hochleistungs-LEDs in Aquarien einbauen“, sagt Grützner. Wer es ganz besonders ausgeschlafen mag, kann den Sonnenauf- und -untergang im Aquarium inszenieren. Das ist aber eher was fürs Auge des Betrachters. „Dem Fisch ist’s egal“, sagt Grützner, „dem können Sie auch die Nachttischlampe drüberhängen.“