Navigationsgeräte Die Untoten am Armaturenbrett

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TomTom vernetzt seine Geräte mit MyDrive

Und die Option, sich kurz vor Erreichen des angepeilten Ortes das Zielfähnchen direkt an der passenden Stelle ins Videobild einblenden zu lassen, ist gerade in unübersichtlichen Straßensituationen sicher nützlich. Im Test klappte die Zielmarkierung erstaunlich gut. Von der Aufgabe, als Fahrer aber auch selbst mal nach der passenden Hausnummer zu spinksen, entbindet aber auch diese Garmin-Feature nicht gänzlich.

Insofern bleibt als Fazit bei Garmins NüviCam, dass es sicherlich das leistungsstärkste derzeit erhältliche Nachrüstmodell des Herstellers für PKW-Nutzer ist, dass die Routenführung gewohnt verlässlich funktioniert und dass typische Garmin-Funktionen wie die Echtbilddarstellung von markanten Kreuzungen ein wirklich nützliches Alleinstellungsmerkmal bleiben. Die Kamerafunktionen indes sind eher nett als unumgänglich. 

Datenaustausch in Echtzeit

Und das gilt im Grunde auch für die entscheidende Weiterentwicklung bei TomToms Top-Modell. Die Vernetzung der Geräte mit dem Web- und App-basierenden Navigationsdienst MyDrive ist die konsequente konzeptionelle Weiterentwicklung der Go-Serie. Dass die bisher schon Verkehrsmeldungen über das mobile Internet empfangen konnte, aber keine persönlichen Zieleingaben schnurlos vom Rechner übernehmen, war inkonsequent. Das ist mit MyDrive nun vorbei.

In diesen Städten stehen Sie am meisten im Stau
Der zehnte Platz im Stau-Ranking geht an das Ruhrgebiet Ost, konkret an das Ballungsgebiet Dortmund - Bochum. Autofahrer brauchen hier im Schnitt 18 Prozent länger als bei staufreiem Verkehr.Quelle: Statista - Stauauffälligste Städte und Regionen in Deutschland im Jahr 2014 Quelle: dpa
Pendler und Reisende in Bremen müssen in den Hauptverkehrszeiten eine um 20 Prozent längere Fahrzeit einplanen, weil sie im Stau stehen. Macht Platz neun für Bremen. Quelle: dpa
Noch weniger Spaß haben Autofahrer in Düsseldorf. Mit einer durchschnittlich 21 Prozent längeren Fahrzeit zu den Hauptverkehrszeiten rangiert die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt auf Platz acht unter den deutschen Großstädten. Quelle: dpa
Der siebte Platz geht an das Ruhrgebiet, diesmal die Städte Duisburg, Essen, Moers und Oberhausen. In diesen Ballungsgebieten brauchen Pendler in der Rushhour 22 Prozent mehr Fahrtzeit. Quelle: dapd
Platz sechs geht an Frankfurt am Main, wo Fahrer 27 Prozent mehr Stauzeit einplanen müssen. Quelle: dpa
Auch in München kann es ratsamer sein, das Auto stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel zu setzen: In der bayerischen Landeshauptstadt müssen Autofahrer zu den Stoßzeiten durchschnittlich 27 Prozent mehr Zeit einrechnen. Macht Platz fünf im Ranking. Quelle: dpa
Die Hauptstadt Berlin landet auf dem vierten Platz. Mit 28 Prozent mehr Zeitaufwand ist hier zu rechnen. Quelle: dpa

Und das nicht bloß für die neuen TomTom-Modelle. Auch zahlreiche ältere Modelle (mit Internetanbindung über ein integriertes Funkmodul oder Handy) lassen sich dank eines Software-Updates mit MyDrive koppeln.

Das erleichtert nicht bloß das Erfassen persönlicher Ziele-Favoriten (weil es sich am Rechner einfach schneller tippt, als auf der virtuellen Tastatur). Es ist auch bequem, weil Änderungen der Ziele oder die Planung von Routen so schon im Vorfeld der Fahrt möglich sind - und ein Klick oder Fingertipp reicht, damit die Informationen spätestens beim Einstiegen auch im Navi verfügbar sind.

Das alte Gerät zu ersetzen kann sich lohnen

Im Fall des Go 6100 und des ein Zoll kleineren Modells 5100 geschieht der Datentausch nahezu in Echtzeit, da beide ein eigenes Funkmodul besitzen. Die etwas schwächer ausgestatteten Modelle 510 und 610 müssen sich erst via Bluetooth-Funk mit dem Smartphone des Besitzers koppeln (sobald das beim Einsteigen ins Auto in Reichweite kommt) und die Daten dann mobil aus dem Online-Konto des Benutzers ziehen. Auch das aber dauert kaum mehr als ein paar Sekunden.

Und es ist tatsächlich bequem und praktisch. Ein Grund das alte Navi wegzuschmeißen, ist die neue MyDrive-Funktion allerdings auch nicht. Denn auch ohne die Koppelung waren die Fahranweisungen der TomTom-Navis akkurat und in den meisten Fällen sehr zutreffend. Wer allerdings noch eines der Altmodelle besitzt, bei dem ohnehin gerade eine teure Verlängerung des Karten- oder Verkehrsinfo-Abonnements ansteht, der sollte ernsthaft überlegen, ob er das Geld nicht besser in eines der neuen Geräte steckt.

Angesichts der deutschen Treue zum Nachrüst-Routenführer, dürfte das dann eine lohnende Investition sein.

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