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TestWas Action-Cams wirklich taugen

Action-Camcorder sind zum festen Begleiter von Sportlern beim Snowboarden, Motorradfahren und Surfen geworden. Die extrem robusten Mini-Kameras produzieren faszinierende Aufnahmen. Wiwo-Autor Mehmet Toprak hat zwei der besten Action-Cams ausprobiert und zeigt, wozu diese sonst noch gut sind.Mehmet Toprak 28.08.2012 - 06:00 Uhr

Manchmal stößt man auch als erfahrener Hightech-Journalist noch auf eigene Bildungslücken. Da erhält man den Auftrag, einen Artikel über die neuen Actionkameras zu schreiben, die derzeit bei Sportlern so in Mode sind. Bei der Recherche stößt man auf ein vielversprechendes Modell eines Herstellers namens Gopro und bestellt sie zum Test. Und plötzlich merkt man, dass eigentlich jeder diese Kamera schon kennt. Der Nachbar mit seinem Francesco-Moser-Rennrad sagt: "Ach, die Gopro, die habe ich auch." Der Ex-Kollege, der am Wochenende in sein Segelflugzeug steigt, meint: "Ah, die neue Gopro. Ich hab´ das Vorgängermodell." Dem Studenten, der zum Wellenreiten in den Münchner Eisbach springt, muss man das Ding sowieso nicht mehr erklären. Denn sein "Kumpel hat auch eine Gopro".

Die Kamera, die jeder kennt, heißt eigentlich HD Hero 2 und Gopro ist der Name des kalifornischen Herstellers. Bei den Action-Cams ist Gopro in den letzten Jahren zum Marktführer aufgestiegen. Doch inzwischen steigen immer mehr Hersteller in das lukrative Geschäft ein. Einige, wie Hama oder Sony, werden voraussichtlich in den nächsten Monaten neue Modelle auf den Markt bringen.

Rasante Abfahrten auf dem Fahrrad, Surfen auf den schönsten Wellen oder Segelfliegen am Horizont - die besten Aufnahmen der neuen Action-Camcorder.

Action-Camcorder, oft auch Helmkameras genannt, sind für Sportler gemacht, die mit Surfboard, Motorrad oder Skateboard unterwegs sind und möglichst rasante Aufnahmen davon mitbringen wollen. Auch Drachenflieger, Fallschirmspringer oder Kletterer nutzen die kompakten Camcorder. Von den Unterwasserkameras, die inzwischen auch nahezu jeder Digicam-Hersteller im Sortiment hat, unterscheiden sich die Action-Cams in einigen wesentlichen Punkten. Sie haben erstens immer ein Superweitwinkel-Objektiv mit Fixfokus. Damit kann man sich selbst und seine Umgebung filmen, ohne die Kamera exakt ausrichten zu müssen.

Sie sind zweitens nicht nur wasserdicht, sondern auch stoßfest. Und drittens bietet der Hersteller verschiedene Halterungen, um den Camcorder am Fahrradhelm, auf dem Surfboard, am Motorradlenker oder wo auch immer anbringen zu können. Für die Anbieter sind gerade diese Halterungen, die meistens zwischen 20 oder 30 Euro kosten, ein schönes Geschäft.

Eine weitere Besonderheit: Viele Modelle sind serienmäßig mit einer Fernbedienung ausgestattet. Damit kann man die Aufnahme auch dann starten und stoppen, wenn der Camcorder während der Ski-Abfahrt gerade auf dem Helm sitzt.

60 Bilder pro Sekunde

Die besseren Action-Cams filmen mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde, solange man nicht gerade den hochauflösenden Full-HD-Modus eingestellt hat. Damit laufen schnelle Bewegungen sehr flüssig ab und man kann am PC schon leichte Zeitlupeneffekte generieren. Die eingangs erwähnte Gopro schafft sogar bis zu 120 Bilder pro Sekunde.

Die Bildqualität bei Fotos und Videos kann natürlich nicht mit der einer Mittelklasse-Digicam oder der eines Camcorders mithalten, reicht aber in der Regel völlig aus. Schließlich geht es nicht um durchkomponierte Landschaftsaufnahmen, sondern um einen flotten Beitrag zum Action-Genre. Die wetterfesten Kameras sind übrigens nicht nur für Sportvideos gut. Man kann mit ihnen schöne Zeitrafferaufnahmen von Wolkenbewegungen fabrizieren oder Unwetter filmen, was sonst viel zu gefährlich wäre.

Die Wiwo-Redaktion hat zwei der besten Action-Cams einem längeren Praxistest unterzogen, die HD Hero 2 von Gopro und die Bullet 4S 1080p von Rollei. Weitere Alternativen stellen wir in dieser Galerie vor.

Starke Konkurrenz für die Gopro HD Hero 2: die Rollei Bullet 4S 1080p

Foto: Presse

Kugel-Fischer

Das Echolot Deeper des US-Startups Friday Lab zeigt Anglern auf dem Handy-Display, wo Fische schwimmen.

Preis: 149 Dollar

Foto: Pressebild

Taschen-Lampe

Das Android-Telefon Galaxy Beam von Samsung macht die Diashow mobil. Es projiziert mit einem eingebauten Beamer Bilder mit bis zu 50 Zoll Bilddiagonale an die Wand.

Preis: 459 Euro

Foto: Pressebild

Akku-Tasche

Bis zu vier Smartphones, Tablets oder E-Reader zugleich lädt die eingebaute Riesenbatterie im Powerbag des US-Anbieters gleichen Namens.

Preis: ab 140 Euro

Foto: Pressebild

Badezimmer-Ufo

Die Waage Targetscale des Neusser Medizintechnikherstellers Medisana analysiert mithilfe elektrischer Sensorfelder auch Fettanteil, Muskel- und Knochenmasse im Körper. Eine Handy-App protokolliert die Daten.

Preis: 150 Euro

Foto: Pressebild

Blick-Winkel

Die 20-Megapixel-Kamera NX1000 von Samsung bietet Spiegelreflex-Qualität, passt aber in die Jackentasche - und lässt sich per Smartphone fernsteuern.

Preis: 699 Euro

Foto: Pressebild

Nasen-Kamera

In der Sonnenbrille Pivothead des US-Startups Cape Evolution steckt eine HD-Videokamera. Damit können etwa Montainbiker ihre Abfahrten filmen.

Preis: 349 Dollar

Foto: Pressebild

Holz-Lader

Der holzbetriebene Kocher Campstove des New Yorker Startups Biolite erzeugt nicht nur Wärme, sondern auch Strom fürs Handy.

Preis: 129 Dollar

Foto: Pressebild

Dauer-Tippse

Dank Solarzellen ist die Funktastatur K760 des Schweizer Elektronikherstellers Logitech auch ohne Batterien betriebsbereit.

Preis: 80 Euro

Foto: Pressebild

Wohnzimmer-Fabrik

Der 3-D-Drucker Replicator des US-Startups Makerbot druckt aus Plastik Spielzeug, Schmuck oder Designmodelle.

Preis: 1.749 Dollar

Foto: Pressebild

Dusch-Disko

Die wasserdichte Musikanlage iShower des US-Elektronikherstellers iDevices verbindet sich per Bluetooth-Funk mit der Musikbibliothek auf dem Smartphone.

Preis: 100 Dollar

Foto: Pressebild

Stand-Reifen

Das Elektro-Einrad SBU V3 des US-Startups Focus Designs hält sich beim Fahren per Gyroskop aufrecht.

Preis: 1.795 Dollar

Foto: Pressebild

Endlos-Bibliothek

Per Touchscreen kann der Leser bei Amazons E-Reader Kindle Touch 3G die virtuellen Seiten umblättern.

Die Solarzellenhülle Solarkindle des taiwanischen Elektronikherstellers Solarfocus liefert den Strom für quasi unbegrenztes Lesen.

Preis Kindle 3G: 189 Euro

Preis Hülle: 76 Euro

Foto: Pressebild

Farb-Leser

Der Kyobo des südkoreanischen Anbieters gleichen Namens ist der erste E-Reader mit einem Mirasol-Bildschirm. Das bunte Display spielt Videos ab, ist in der Sonne gut lesbar und braucht nur Strom, wenn das Bild wechselt.

Preis: 225 Euro

Foto: Pressebild

Schneller Brüher

Das französische Startup Handpresso hat die Espressomaschine für den Zigarettenanzünder erfunden. Brühzeit: zwei Minuten.

Preis: 149 Euro

Foto: Pressebild

Dreh-Hilfe

Galileo, ein motorgetriebenes Handy-Stativ des US-Startups Motrr, verfolgt Gesichter bei Videokonferenzen, lässt sich vom iPad fernsteuern und macht automatisch Zeitraffer-Aufnahmen und 360-Grad-Fotos.

Preis: 130 Dollar

Foto: Pressebild

Blumen-Funk

Der Sensor Koubachi des gleichnamigen Schweizer Startups funkt Daten über Bodenfeuchte, Lichtstärke und Temperatur ans Handy.

Preis: 115 Euro

Foto: Pressebild

Drehende Gärten

Das Green Wheel, ein Entwurf des italienischen Büros Designlibero, ist ein automatisch bewässertes Gemüse- und Kräuterbeet fürs Wohnzimmer. Seine Rotation soll die Pflanzen kräftiger wachsen lassen.

Preis: noch offen

Foto: Pressebild

iTaucher

Die Schutzhülle Drisuit des gleichnamigen US-Startups macht das Fotofon zur Tauchkamera. Maximale Tiefe: Fünf Meter.

Preis: 60 Dollar

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Elektro-Falter

Das iPedelec des Autobauers BMW lässt sich falten und wie einen Rollkoffer ziehen.

Preis: unbekannt

Foto: Pressebild

Kleiner Streamer

Die Set-Top-Box des US-Startups Roku bringt Filme von Online-Videotheken wie Netflix oder Amazon auf den Fernseher.

Preis: ab 50 Euro

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Platter Spieler

Nicht mal vier Millimeter tief ist der als Bild getarnte Lautsprecher Flatsound des britischen Designers Finn Magee.

Preis: 350 Euro

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Laute Leuchte

Die LED-Leuchte Audiobulb des US-Herstellers Giinii verbreitet Licht und Musik, die sie per WLAN-Funk empfängt.

Preis: 130 Dollar

Foto: Pressebild

Lichter-Klette

Das Fahrradlicht Magnic Light des Erfinders Dirk Strothmann aus Borgholzhausen gewinnt seine Energie aus elektrischen Wirbelströmen zwischen eingebauten Magneten und der Radfelge.

Preis: noch unbekannt

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Maß-Anzug

Der vom US-Designbüro Electricfoxy entwickelte Sportanzug Move erfasst dank integrierter Sensoren die Körperhaltung bei Yoga, Tanzen oder Golf. Vibrationen und eine Handy-App melden Fehler.

Preis: steht noch nicht fest

Foto: Pressebild

Anschluss-Steine

Klimaanlage, Rauchmelder, Garagentor: Die programmierbaren Ninja Blocks des gleichnamigen australischen Startups ermöglichen die Steuerung elektrischer Geräte via Internet. Auf Wunsch senden sie Daten wie Temperatur oder Feuchtigkeit auch zum Smartphone.

Preis: 155 Dollar

Foto: Pressebild

Rundum-Auge

Hochauflösende Fotos der Umgebung knipst der 360-Imager des kanadischen Startups Tamaggo mit seiner 360-Grad-Rundumlinse.

Preis: offen

Foto: Pressebild

Scharf-Macher

Der 3-D-fähige Videoprojektor VPL-VW1000ES von Sony wirft Filme in vierfacher Full-HD-Auflösung an die Wand. Für schärfstes Heimkino.

Preis: 18.999 Euro

Foto: Pressebild

Sechs-Meilen-Stiefel

Wer in die Rollschule SpnKiX des kalifornischen Designers Peter Treadway schlüpft, muss nicht mehr selber laufen: Die Elektrotreter rollen mit einer Akkuladung fast zehn Kilometer weiter.

Preis: 699 Dollar

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Steh-Roller

Der Elektrokabinenroller C-1 des US-Startups Lit Motors kommt mit einer Akkuladung gut 300 Kilometer weit und kippt dank seines Stabilisators an der Ampel nicht um.

Preis: 19.900 Dollar

Foto: Pressebild

Steh-Tablet

Microsofts Flach-PC Surface ist mit Stehfuß und Tastatur im Schutzcover fast ein Laptop.

Preis: rund 600 Dollar

Foto: Pressebild

Weltmusik-Empfänger

Der Lautsprecher Play:3 des Elektronikherstellers Sonos verbindet sich drahtlos mit PC oder Internet und spielt Musik vom Computer ab oder Web-Radios aus aller Welt.

Preis: 299 Euro

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Zeit-Zeichen

Die Funkuhr Pebble des US-Startups gleichen Namens bringt E-Mails, SMS und diverse App-Inhalte vom Handy ans Handgelenk.

Preis: 150 Dollar

Foto: Pressebild

Schlanker Riese

Nur vier Millimeter dick ist der 55-Zoll-Fernseher 55EM960 des südkoreanischen Herstellers LG. Die Traummaße verdankt er seinem extrem dünnen Oled-Display.

Preis: Rund 8.500 Euro

Foto: Pressebild

Wer der HD Hero 2 Konkurrenz machen will, braucht ein gutes Marketing, müssen sich die Manager von Rollei gedacht haben. Deshalb wird die neue Rollei Bullet 4S auch ganz zeitgemäß in Facebook und Twitter angepriesen. Demovideos gibt es in einem eigenen Youtube-Kanal zu bewundern. Tatsächlich ist die Bullet eine ernstzunehmende Action-Cam mit guten Leistungsdaten und reichhaltiger Ausstattung. Die erste Enttäuschung nach dem Auspacken bringt das Handbuch. Das liest sich teilweise wie eine schlechte Übersetzung. Alle Seiten sind bis an den Rand und mit engem Zeilenabstand bedruckt. Von einer übersichtlichen Gliederung beziehungsweise einem lesefreundlichen Layout haben die Produktmanager wohl noch nichts gehört. Das altbackene Handbuch steht in einem seltsamen Gegensatz zum sonst so lifestyligen Auftritt der Rollei in den Social Media.

Solide Leistung in der Technik

Doch wirklich entscheidend sind die technischen Daten. Hier zeigt die Rollei solide Leistung, bleibt aber hinter der HD Hero 2 von Gopro zurück. So sind maximal 60 Bilder pro Sekunde im 720p-Modus möglich, die Hero 2 schafft dagegen bis zu 120 Bilder (WVGA, 848 x 480).

Immerhin sind auch schon bei 60 Bildern pro Sekunde schnelle Bewegungen flüssig darstellbar und der Anwender kann leichte Zeitlupeneffekte basteln, ohne dass der Film gleich anfängt zu ruckeln. Bei Full HD 1080p erreicht die Bullet wie die Hero 2 nur noch 30 Bilder. Bei Intervallaufnahmen, also wenn über einen längeren Zeitraum jeweils in festen Zeitabständen ein Foto geschossen wird, macht die Rollei ein Bild pro Sekunde.

In der Bildqualität liegt die Rollei mit der Hero 2 gleichauf. Ohnehin geht es bei Sportvideos mehr um die flüssige Darstellung schneller Bewegungen und weniger um das letzte Quäntchen an Farbtreue.

Beim Action-Dreh wird die Bullet 4S durch ein stabiles und bis 60 Meter wasserdichtes Gehäuse geschützt. Bei Tonaufnahmen liefert die Bullet klaren Sound ohne auffälliges Hintergrundrauschen.

Die Gopro ist der Marktführer unter den Action-Cams

Foto: Presse

Im Preis von etwa 260 Euro sind auch ein Rückteil mit Display und eine Fernbedienung enthalten. Marktführer Gopro lässt sich solche Features als Extra teuer bezahlen. Das Display ist zwar winzig, (3,6 Zentimeter), reicht aber, um das Bild zu kontrollieren. Über die Drucktasten lassen sich alle Einstellungen wie bei einer herkömmlichen Digitalkamera vornehmen.

Die Fernbedienung funktionierte im Test bis zu einer Entfernung von ungefähr 5 Metern zuverlässig. Die vom Herstellern versprochenen 15 Meter konnte die Fernbedienung aber nicht überbrücken.

Diverse Halterungen bietet Rollei ebenfalls an, darunter die serienmäßig gelieferten Klebe-Pads, außerdem Befestigungen fürs Surfboard, ein Brustgurt, eine Halterung für den Helm und anderes mehr. Billig sind diese Halterungen aber nicht. So kostet ein Bike Kit bei Amazon beispielsweise 68,99 Euro. Praktisch ist das Stativgewinde an der Unterseite.

Fazit: Die Rollei Bullet 4S erreicht in den Leistungsdaten nicht das Niveau der HD Hero 2 und auch bei den Halterungen ist sie nicht so vielseitig. Wer aber keine allerhöchsten Ansprüche hegt, auf Superzeitlupe verzichten kann und einfach eine gut ausgestattete und technisch kompetente Action-Cam zum fairen Preis sucht, der möge zugreifen.

Geschickte Vermarktung, beispielsweise durch professionell gemachte Action-Videos im Internet, hat dazu beigetragen, die Hero fast schon zum Kultobjekt zu machen. Doch die Popularität der Action-Cam basiert nicht nur auf geschicktem Marketing, sie hat auch etwas mit der Qualität des Produkts zu tun. In diesem Punkt ist sie den meisten Mitbewerbern deutlich überlegen.

Das äußerlich fast gleiche Nachfolgemodell Hero 2 glänzt mit einem noch schnelleren Bildverarbeitungs-Chip. Dementsprechend gut sind die technischen Eckdaten. Die Kamera beherrscht den Full HD-Modus 1080p (1920 x 1080) mit 30 Bildern pro Sekunde. Bei 960p filmt die Hero 2 bereits mit 48 und bei 720p mit 60 Bildern pro Sekunde. Bei WVGA (848 x 480) schafft sie sogar 100 beziehungsweise 120 Bilder (NTSC). Das erreicht keine andere der hier vorgestellten Action-Cams. Solche Videos lassen sich am PC dann in schöne Zeitlupensequenzen verwandeln.

Auch bei Fotos agiert die Hero 2 sportlich. Im Burst Modus schießt sie beispielsweise eine Serie mit zehn Fotos in einer Sekunde. Sinnvoll, wenn man Bewegungsabläufe auf Fotos festhalten möchte. Bei Intervallaufnahmen ist sie ebenfalls die schnellste und knipst hier bis zu 2 Bilder pro Sekunde. So sind Zeitrafferaufnahmen ohne Bildruckeln realisierbar.

Die Bildqualität ist ähnlich wie bei der Rollei gut, wenn man bedenkt, dass die extrem kompakten Gehäuse eben nur den Einsatz kleiner CMOS-Sensoren und sehr kleiner Objektive ermöglichen. Der Aufnahmewinkel beträgt entweder 170 Grad (Superweitwinkel) oder 127 Grad.

Die Akkulaufzeit lag im Test bei etwa 90 Minuten ununterbrochenen Betriebs, danach ist der Akku leer und die Kamera ziemlich warm.

Umständliche Bedienung

Manche Fachzeitschriften kritisieren die hakelige Bedienung der Gopro. Tatsächlich hat die Gopro nur zwei Tasten. Eine zum Auslösen der Aufnahme, eine zum Einstellen der Optionen. Was man eingestellt hat, sieht man auf einem winzigen LC-Display. Die Bedienung ist umständlich, doch die Entwickler haben sich dabei durchaus Gedanken gemacht. Das Konzept der Hero besteht nämlich darin, dass man vor dem Dreh alle Einstellungen definiert, und dann bei der eigentlichen Action nur noch ein- und ausschaltet. So kann man sich voll und ganz auf den Sport konzentrieren.

Auch die übrigen Ausstattungsdetails überzeugen. So ist beispielsweise ein externes Mikrofon für besseren Klang anschließbar. Das interne Mikro ist aber durchaus brauchbar. Der Soundchip filtert Pegelspitzen und Windgeräusche erstaunlich gut raus. Eine App zum Steuern der HD Hero 2 über ein Android-Smartphone ist in Vorbereitung.

Das Gehäuse ist laut Hersteller bis zu einer Tiefe von 60 Metern wasserdicht . Der Käufer kann wählen zwischen einer Motorsports Edition, einer Outdoor Edition und einer Surf Edition. Jeder Edition liegt jeweils passendes Befestigungszubehör bei. In Onlineshops ist die Kamera in der Grundausstattung - also ohne Fernbedienung - für circa 280 Euro zu haben.

Ein großer Pluspunkt sind die zahlreichen zusätzlichen Halterungen aus dem Zubehörshop. Die Hero 2 lässt sich an so ziemlich allem anbringen, was fährt, schwimmt oder fliegt. So bietet der Shop Halterungen für die Befestigung an Fahrradlenker oder Sitzrohr, Überrollbügel, Surfboard oder Helm um nur einige zu nennen. Im Test hat sich vor allem die Saugnapfhalterung auf der Tragfläche eines Segelflugzeugs bewährt. Auch die Klebe-Pads saßen bombenfest auf dem Surfboard.

Wer sich mit Extrazubehör eindeckt, wird allerdings kräftig zur Kasse gebeten. Für ein Befestigungs-Kit sind meistens 20 bis 30 Euro fällig.

Fernbedienung und das dazugehörige Wi-Fi-Rückteil sind gegen einen Obolus von circa 130 Euro zu haben. Wer die Gopro häufig und intensiv nutzt, für den lohnt sich die Anschaffung trotzdem. Der Clou der Fernbedienung: Sie steuert bis zu 50 Kameras. Das kann für größere Videoprojekte, bei denen beispielsweise Skateboarder aus verschiedenen Standpunkten gefilmt werden, sinnvoll sein. Vor der Inbetriebnahme der Fernbedienung und des Wi-Fi-Rückteils muss der Anwender noch ein Firmware-Update von Kamera, Rückteil und Fernbedienung vornehmen. Dazu muss man wiederum die Gopro-Software installieren, die Geräte per USB anstöpseln und schließlich das Upgrade starten. Die Prozedur ist lästig, funktioniert im Test aber ohne Probleme.

Fazit: Teuer, aber gut. Nach einer gewissen Einarbeitungszeit macht die HD Hero 2 richtig Spaß. Der leistungsstarke Bildverarbeitungs-Chip, die gute Bildqualität, die praxisnahen Details und das umfangreiche Zubehör machen die Gopro zur derzeit besten Kamera für Sportfilmer.

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