Ein neues Schuljahr, das bedeutet für Familien mit Kindern in der Regel Großeinkauf. Neue Bücher, neue Stifte, neue Hefte – damit die Kleinen nach den Sommerferien gut vorbereitet starten können, müssen Mama und Papa den Großteil des Schulranzeninhalts runderneuern.
Dazu gehören, insbesondere bei Grundschülern, auch Heftschoner. Die Umschläge dienen neben ihrer Schutzfunktion mit ihren unterschiedlichen Farben als Erkennungszeichen für verschiedene Fächer. Das Problem: Die Plastikumschläge verursachen jede Menge Müll, weil sie nicht allzu lange halten.
Keine Alternativen im Handel
"80 Millionen dieser Heftschoner landen in Deutschland jedes Jahr in der Tonne", sagt Sylvia Manhart. Die Umschläge sind der Mutter von drei Kindern – zwei davon schulpflichtig – schon seit Längerem ein Ärgernis. Sie suchte nach einer umweltfreundlichen Alternative, fand aber so gut wie nichts.
Also beschloss sie selbst zu handeln. Gemeinsam mit ihrem Mann, einem Grafikdesigner, gestaltete die Freisingerin eine umweltfreundliche Variante. Die Heftschoner von Minouki bestehen aus 250 Gramm Recyclingpapier. Es werden ausschließlich Ökofarben in der Produktion verwendet. Wichtig ist Manhart auch die regionale Herstellung, eine bayerische Druckerei produziert die Umschläge.
Dass sie mit ihrer Geschäftsidee auf dem richtigen Weg ist, hat die 39-Jährige in vielen Gesprächen mit Lehrkräften, Eltern und Schülern gemerkt. "Die Resonanz ist bislang super." Dazu trägt auch das Design bei. "Besonders die Mädchen mögen die Heftschoner, weil sie schöner sind als die aus Plastik", sagt Manhart.
Beim Preis kann Minouki natürlich nicht mit der Massenware der Konkurrenz mithalten. Während die Plastikvariante meist zwischen 70 Cent und 1,40 Euro kostet, muss das Start-up 2,40 Euro verlangen.
Kooperation in Österreich
Dennoch: "Der Bedarf ist da und die Tendenz gut", sagt Manhart. Es gebe schon Kooperationen mit kleineren Läden, darunter auch einem aus Österreich. Größere Verhandlungen mit Ketten seien derzeit noch Zukunftsmusik.
Manhart, die Romanistik und Anglistik studiert hat und derzeit unter anderem Flüchtlingskindern Deutsch beibringt, will den Start des neuen Schuljahres abwarten und im September eine erste Bilanz ziehen. Nach einer Bestandsaufnahme sollen dann die nächsten Schritte folgen. Eines ist aber klar: Bei wachsendem Absatz soll als erstes der Preis sinken.