Mobiles Bett für zwei Mit dem Fahrrad-Wohnwagen in den Urlaub

Der Camping-Anhänger für das Fahrrad. Ein dänischer Leicht-Wohnwagen bietet neben Bett, Tisch und Sitzbänken auch Solarstrom.

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Er könnte für viele Radfahrer eine Urlaubs-Revolution bedeuten: Der Wohnwagen für den Drahtesel. Der „Wide Path Camper“ wiegt rund 45 Kilo und ersetzt Zelt und Satteltaschen.

Statt an ein Auto montiert man diesen Leicht-Anhänger an den Fahrrad-Rahmen und radelt los. In den Urlaub oder an den See.

Interessant dürfte für längere Reisen vor allem das Bett sein, das für zwei Personen gedacht ist. Die sollten am besten gut miteinander auskommen. Bei Maßen von 200 mal 97 Zentimetern dürfte es nachts schnell kuschelig werden.

Das Bett ist ein- und ausklappbar, sodass im Anhänger vier Personen an einem Tisch Platz finden, der ebenso zum Interieur gehört wie zwei Sitzbänke. Besonders bei schlechtem Wetter kann das angenehm sein.

Grundmodell für 2000 EuroFür die Fahrt lässt sich der Anhänger verkleinern. Hat man seinen Zielort erreicht, klappt man den Rad-Caravan in wenigen Minuten aus, wie dieses Video zeigt:



Ist das Bett eingeklappt, stehen Urlaubern insgesamt 300 Liter Stauraum für Gepäck oder weitere Ausrüstung zur Verfügung. Wer mit dem Wide Path Camper verreisen will, sollte daher etwas Schmackes in den Beinen haben oder ein Fahrrad mit Elektro-Antrieb.

Im Juli soll der Anhänger auf den Markt kommen.

Vorbestellungen sind auf der Homepage von Wide Path Camper IVS bereits möglich, 2000 Euro kostet der Wohnwagen in seiner einfachsten Variante.

Solarzelle versorgt Camper mit StromDie dänischen Entwickler um den Gründer Mads R. B. Johansen bieten auch an, den Camper um einige Funktionen wie eine Küchenausrüstung oder Outdoor-Sitzgelegenheiten zu erweitern.

Während die Metallic-Lackierung für zusätzliche 1050 Euro eher etwas für Liebhaber sein dürfte, können sich Kunden für einen Aufpreis von 600 Euro mit Grünstrom versorgen lassen.

Eine Zehn-Watt-Solarzelle auf dem Dach liefert dann Energie für eine Batterie.

Sie kann laut den Entwicklern die vier USB-Ports, LED-Beleuchtung und einen 12-Volt-Anschluss im Camper mit Strom versorgen.

In Kombination mit einem E-Bike haben genügsame Camping-Urlauber damit vergleichsweise hohen Komfort bei geringster Umweltbelastung.

Denn (motorisierter) Urlaub mit dem Wohnwagen hat in den vergangenen Jahren immer stärker zugenommen.

Entsprechend steigt auch der Treibstoffverbrauch.

Camper erhöhen Benzin-VerbrauchEin Anhänger erhöht den Benzin-Bedarf je nach Zugfahrzeug locker um rund 50 Prozent. Von den ökologischen Folgen abgesehen macht das den Urlaub auch teurer.

Mobile Unterkünfte für Fahrrad-Urlauber sind bislang eher rar. Der US-amerikanische Hersteller Kamp-Rite hat vor Jahren mit dem Bush-Trekka einen Zelt-Trailer für Fahrräder entwickelt, der allerdings technisch noch unausgereift war.

Der Niederländer Rudi Zwier entwickelte einen Fahrrad-Wohnwagen aus Holz kurzerhand selbst. Andere Anhänger kamen über die Entwicklungsphase nicht hinaus.

Vom Wide Path Camper wollen die Dänen zunächst 50 Stück verkaufen. Der Sommer wird zeigen, ob sie Fahrrad-Urlauber damit begeistern und sich so einen großen Markt erschließen können.

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