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ElektromobilitätDeutschland könnte Batteriezellzentrum werden

Es tut sich grade viel in Deutschland in Sachen Batteriezellwerken. Diverse Hersteller haben den Bau solcher Fabriken angekündigt oder sind schon dabei. Wenn das so weitergeht, könnte Deutschland ein Hauptstandort bei der Produktion in Europa werden, sagen Forscher. 17.07.2022 - 11:17 Uhr

Mitarbeiter öffnen die ausgediente Batterie eines Elektroautos im Batterie-Recycling im VW-Werk Salzgitter. Ein Viertel der vorhergesagten europäischen Produktionskapazitäten von Batteriezellen könnte bis zum Ende des Jahrzehnts von Deutschland abgedeckt werden.

Foto: dpa

Ein Viertel der vorhergesagten europäischen Produktionskapazitäten von Batteriezellen könnte bis zum Ende des Jahrzehnts von Deutschland abgedeckt werden. Das geht aus einer Datenanalyse von Forschern des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe hervor. Die Experten haben dafür die Pläne und Ankündigungen von mehr als 40 Unternehmen weltweit unter die Lupe genommen, die in Europas Batteriefabriken aufbauen wollen. Auf dieser Grundlage seien dann möglichst realistische Szenarien entwickelt worden, sagte Batterieforscher Lukas Weymann.

Die Auswertungen zeigten, dass sich die Produktionskapazitäten in Europa bis 2025 voraussichtlich auf mehr als 500 Gigawattstunden (GWh) vervier- und bis 2030 sogar auf bis zu 1,5 Terawattstunden (TWh) verzehnfachen. Damit würde sich bis Ende des Jahrzehnts ungefähr ein Viertel der global angekündigten Kapazitäten in Europa befinden. Davon wiederum entstünde der Analyse zufolge mit knapp 400 GWh mehr als ein Viertel - und damit der größte Anteil - in neuen Produktionsstätten in Deutschland.

„Wir tracken und bewerten die Ankündigungen schon seit vielen Jahren und haben insbesondere in der letzten Zeit einen sehr starken Anstieg der Produktionskapazitäten in Europa beobachten können“, sagte Weymann. „Mit 1,5 TWh wurde nun eine bemerkenswerte Schallmauer durchbrochen.“

Platz 10

Den letzten Platz in der Bestseller-Liste belegt ein Premium-Stromer aus Ingolstadt. Audis E-Tron schafft 5590 Neuzulassungen im ersten Halbjahr, wie die aktuelle Halbjahresauswertung des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zeigt. Der E-Tron GT kommt auf 1179 ausgelieferte Modelle.

Foto: imago images

Platz 9

Ein Elektroauto aus Tschechien fährt derweil auf Platz 9 in der Halbjahres-Bestenliste. Der Skoda Enyaq kommt auf 5940 Neuzulassungen. Das SUV startet preislich bei gut 42.000 Euro.

Foto: PR

Platz 8

Geradezu ein E-Auto-Klassiker: Renaults Zoe, die ihren Marktstart bereits 2013 feierte. Die Zoe war lange Zeit das beliebteste E-Auto in Deutschland und sogar in Europa. Mit der zunehmenden Konkurrenz landet sie in den aktuellen Halbjahrescharts nur auf Platz 8.

Foto: imago images

Platz 7

Einer dieser neuen Konkurrenten ist Volkswagens ID.3. Mit dem Fahrzeug wollten die Wolfsburger einen preiswerten Alltagsstromer unter die Kunden bringen – mit den 38.000 Euro, die Kunden mindestens aufbringen müssen, ist es dabei freilich kein günstiges Fahrzeug. Reicht aber für Platz 7 bei den Neuzulassungen im ersten Halbjahr (6084). Im Vorjahr waren es allerdings doppelt so viele.

Foto: imago images

Platz 6

Auf 6531 Neuzulassungen kommt der Corsa-E aus dem Hause Stellantis. Der Opel-Stromer (links im Bild) landet damit im Mittelfeld.

Foto: imago images

Platz 5

Nochmal Volkswagen, nochmal ID-Familie: Das KBA weist die Modelle ID.4 und ID.5 in seiner Statistik zusammen aus – sie kommen auf 7028 Neuzulassungen im aktuellen Jahr. Damit landen sie auf Platz 5 in der Bestseller-Liste.

Foto: imago images

Platz 4

In der vorderen Hälfte der Top Ten findet sich der amerikanische Autobauer Tesla mit dem Model Y und 7458 Neuzulassungen. Die Preise für das Fahrzeug starten bei knapp 57.000 Euro. Es rollt auch in der deutschen Tesla-Fabrik in Grünheide vom Band.

Foto: imago images

Platz 3

Aufs Siegertreppchen fährt ein Koreaner: Der beliebte Hyundai Kona landet mit 7587 Neuzulassungen auf Platz 3. Der Kona ist mit seinem Einstiegspreis ab 20.000 Euro auch für deutlich mehr E-Auto-Interessierte zugänglich, als die Tesla-Fahrzeuge.

Foto: PR

Platz 2

Etwas günstiger als das Model Y ist immerhin Teslas Model 3, das es ab einem Einstiegspreis von 53.000 Euro gibt. Damit ist die Mittelklasse-Limousine auch beliebter und landet auf dem zweiten Platz im aktuellen Bestseller-Ranking mit 10.801 Neuzulassungen.

Foto: imago images

Platz 1

Den Spitzenplatz belegt keine Limousine und kein SUV. Stattdessen führt der verhältnismäßig kleine Fiat 500 mit 11.278 Neuzulassungen das Ranking fürs erste Halbjahr 2022 an. Mit einem Startpreis von etwa 28.000 Euro ist er für einen Kleinwagen nicht ganz günstig, liegt dabei jedoch deutlich unter anderen E-Modellen. Was wieder einmal zeigt: Auch Elektromobilität muss preislich für die breite Masse zugänglich sein.

Foto: PR

Der prognostizierte rasante Zuwachs werde maßgeblich durch europäische Akteure wie das schwedische Unternehmen Northvolt oder Volkswagen getrieben. VW etwa legte erst vor gut einer Woche im niedersächsischen Salzgitter den Grundstein zu einer Batteriefabrik. Northvolt plant unter anderem eine Batteriezellfertigung in Heide in Schleswig-Holstein. Auch asiatische und US-amerikanische Firmen haben angekündigt, nach Deutschland beziehungsweise Europa expandieren zu wollen.

Lesen Sie auch: Mehr Elektroautos verlangen mehr Ladepunkte, gerade zu Hause. Junge Firmen wollen von diesem neuen Bedürfnis profitieren. Aber können sie sich gegen die Konkurrenz großer Unternehmen durchsetzen?

dpa
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