Streit um Kältemittel EU lässt deutsche Autobauer abblitzen

Die deutschen Autobauer haben in Bezug auf das neue Kältemittel, das seit dem neuen Jahr verwendet werden muss, Sicherheitsbedenken. Doch die EU-Kommission will den Herstellern deshalb keinen Aufschub gewähren.

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Mercedes-Benz Werk in Sindelfingen. Quelle: dpa

Brüssel Im Streit mit der EU-Kommission über ein neues Kältemittel für Auto-Klimaanlagen haben die deutschen Pkw-Hersteller einen Rückschlag erlitten. Die Brüsseler Behörde sieht "keinen Grund", den Autobauern hierzulande mehr Zeit zur Einhaltung von EU-Vorgaben zu gewähren, wie aus einem Schreiben der Kommission hervorgeht, das der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorlag. Seit dem 1. Januar sieht ein EU-Gesetz vor, ein umweltfreundlicheres Kältemittel einzusetzen. Gegen die Vorgabe haben in der Europäischen Union nur deutsche Autobauer Sicherheitsbedenken vorgebracht.

Vor allem Daimler weigert sich, das neue Mittel zu verwenden, das weniger zur Erderwärmung beitragen soll. Bei simulierten Unfällen hatte sich die Substanz nach Unternehmensangaben im Motorraum entzündet und giftige Gase freigesetzt.

Um Sanktionen abzuwenden, die bis zur Aberkennung der Typgenehmigung führen können, wollte der Stuttgarter Konzern eine sechsmonatige Ausnahmegenehmigung anstreben. Die EU verlangt, dass die neue Substanz mit der sperrigen Bezeichnung HFO 1234yf ab 2013 in Klimaanlagen eingesetzt wird.

Die gesamte Automobilindustrie hatte sich seinerzeit für das neue Kältemittel für ab Anfang 2011 neu genehmigte Fahrzeugtypen entschieden, um die EU-Vorgaben zum Klimaschutz zu erfüllen. Als die beiden US-Hersteller DuPont und Honeywell die Substanz nicht in ausreichender Menge liefern konnten, erlies die EU bis Ende 2012 ein Moratorium. Damit konnte das alte Kältemittel weiter genutzt werden, das klimaschädlicher ist.

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