Kritisiert wurde von den Testern außerdem der unfaire Kaffeeanbau. Von dem Geld, was in der Kaffeebranche verdient wird, kommt immer noch zu wenig bei den Kaffeefarmern an. Zu den Arbeitsbedingungen gab es wenig Konkretes. Die Ketten Penny und Netto machten gar keine Angaben zu den Bedingungen, unter denen das Produkt erstellt worden ist. Lidl und Norma hingegen verwiesen immerhin auf gesetzliche Regelungen in einigen Anbauländern, einen Bezug zu den Testprodukten stellten sie aber nicht her.
Größeren Einblick gewährten allein die beiden Aldi-Discounter. Beide sind Mitglied der 4C-Assoziation, die sich für einen nachhaltigen Kaffeeanbau einsetzt. Die 4C-Anteile sind jedoch gering: zehn Prozent im Röstkaffee Classic (Aldi Süd) und zirka 27 Prozent im Markus Kaffee Gold (Aldi Nord). Daher reicht es insgesamt nur zu einem „unfair“ – trotz teilweise vorgelegter Belege.
Auch am großen Pizza-Sortiment der Discounter hatten die Tester einiges auszusetzen. So steckte in vier Produkten zu viel Salz, in zweien zu viele Kalorien. Dabei sollte die Hauptmahlzeit möglichst nicht mehr als ein Drittel des Tagesrichtwertes beisteuern – orientiert an Empfehlungen für berufstätige Männer und Frauen.
Dennoch gab es für die Pizzen immerhin dreimal ein „Gut“. Die „Trattoria Alfredo Steinofen Pizza Vegetale“ von Lidl schnitt sogar mit „sehr gut“ ab. Hier fanden die Tester keine Mängel. Ein Kritikpunkt unter den sonstigen Mängeln: Die Bio-Spinatpizzen von Netto und Norma waren nur auf einer Seite mit Käsewürfeln belegt.