Wie Kaessmann der WirtschaftsWoche sagte, stehe er nach dem Auslaufen seines Vertrags mit dem ADAC Ende Mai nicht für eine weitere Amtszeit als Generalsyndikus zur Verfügung. Damit kommt Kaessmann offenbar einem unfreiwilligen Abgang zuvor: Wie die WirtschaftsWoche aus der Zentrale in München erfuhr, wollte diese Kaessmann keinen neuen Vertrag mehr geben. Grund ist ein Bericht des Compliance-Ausschusses des ADAC, der seit Juli vergangenen Jahres Verstöße gegen ethische Standards in den Leitungsgremien des Autofahrerclubs aufarbeitet.
Darin kritisieren die Kontrolleure Kaessmanns passive Rolle bei der fragwürdigen Vergabe von Bauaufträgen an einen Architekten, der mit dem westfälischen ADAC-Regionalverbandschef Klaus-Peter Reimer befreundet war. Im ADAC Westfalen ist Kaessmann ebenfalls als Syndikus tätig. Die Affäre hatte im Juli vergangenen Jahres zum Rücktritt Reimers als Regionalclubvorsitzender und Bundesschatzmeister geführt. Kaessmann, heißt es nun in dem vertraulichen Bericht des Compliance-Ausschusses, sei „in allen relevanten Vorstandssitzungen anwesend“ gewesen, habe jedoch keine „Prüfrechte eingefordert“. Nach Auffassung des Ausschusses ist Kaessmann seiner Verantwortung als Syndikus nicht gerecht geworden. Kaessmann teilte auf Anfrage mit, es handele sich „um ausschließlich interne Angelegenheiten“, zu denen er keine Stellung nehme.
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