Auch bei Volkswagen, dem Audi-Mutterkonzern, glichen die China-Verkäufe das schleppende Europa-Geschäft aus. Im ersten Quartal stieg der Absatz im Asien- und Pazifik-Geschäft um 16,5 Prozent, in China betrug der Zuwachs 17 Prozent.
Nur Daimler muss einen deutlichen Rückgang seiner Absatzzahlen im Reich der Mitte verzeichnen. Im April waren die Verkäufe der Marke Mercedes-Benz um gut elf Prozent auf 14.677 Stück zusammengeschmolzen. Grund seien vor allem Modellwechsel. Seit Anfang des Jahres hatte der Stuttgarter Konzern in China an die 66.000 Autos verkauft. Trotz der vergleichsweise niedrigen Zahlen: So viele Pkw, wie seit Jahresbeginn, ist Daimler in China noch nie los geworden. Daimler bekräftigt, in China dieses Jahr zweistellig zulegen zu wollen.
Die Chinesen mögen nicht nur deutsche Autos. Die deutsche Exportwirtschaft legte vergangenes Jahr generell im Reich der Mitte zu, wie das Statsistische Bundesamt berichtet. Zwar bleiben die EU-Mitgliedsstaaten wichtigste Exportregion mit einem Anteil von 59,2 Prozent. Doch ist das der niedrigste Stand seit 20 Jahren. In den letzten fünf Jahren sank der Anteil der deutschen Ausfuhren in die EU-Länder kontinuierlich. 2007 betrug er noch 64,6 Prozent.
Die Bundesstatistiker machen die fortschreitende Globalisierung dafür verantwortlich. In China ist die Nachfrage nach deutschen Waren am stärksten gestiegen: Im Jahr 2007 lieferten deutsche Unternehmen 3,1 Prozent ihrer Exporte dorthin, im Jahr 2011 lag der Anteil schon bei 6,1 Prozent. Daher werden Unternehmen, wie BMW, wohl auch zukünftig ihre Aktivitäten in China ausdehnen.
Mit Material von dpa und Reuters.