Direktbank BayernLB-Tochter DKB streicht Ziel von acht Millionen Kunden

Als ursprüngliches Ziel waren bis 2024 acht Millionen Kunden angesetzt - doch nun will der DKB-Chef Unterlandstättner den Fokus Richtung Profitabilität verschieben und streicht das Vorhaben.

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Zuletzt kam die Bank auf etwas mehr als fünf Millionen Kunden. Quelle: IMAGO/Lobeca

Die BayernLB-Tochter DKB hat ihr Ziel, bis 2024 die Zahl von acht Millionen Kunden zu erreichen, nun auch offiziell gestrichen. Grund ist unter anderem, dass sie keine passenden Übernahmeziele gefunden hat.

Die DKB hat sich “aufgrund verändernder Marktbedingungen dazu entschieden, die acht Millionen als rein quantitatives Kundenziel nicht weiter in der Strategieplanung zu berücksichtigen”, sagte ein DKB-Sprecher auf Nachfrage von Bloomberg.

Ein Baustein zur Erreichung des Ziels habe auch anorganisches Wachstum wie Portfoliokäufe sein sollen. “Dahingehend wurden bis Dato Optionen geprüft, die jedoch entweder wirtschaftlich als auch strategisch nicht den Anforderungen gerecht wurden.”

Ende 2019 hatte die DKB, die wegen ihres Gewinnbeitrags zu den Juwelen der BayernLB zählt, eine Unternehmensstrategie mit sehr ambitionierten Zielen hinsichtlich des Kundenwachstums erarbeitet. Zuletzt kam die Bank auf etwas mehr als fünf Millionen Kunden.

Laut DKB-Sprecher haben zudem weitere externe Faktoren das Wachstumsziel stark beeinflusst - darunter die Corona-Pandemie, die Zinspolitik samt Verwahrentgelten und die Inflation. “Im Kontext dieser Entwicklungen halten wir weiterhin an einem klaren Wachstumskurs fest, allerdings steht für uns hier ein nachhaltiges und profitables Wachstum klar im Vordergrund”, sagte der Sprecher. Die Börsen-Zeitung hatte als erstes über die Aufgabe des Kundenziels berichtet.

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DKB-Chef Stefan Unterlandstättner hatte zuletzt schon angedeutet, dass er ein stärkeres Augenmerk auf Profitabilität legen will. Der Manager ließ keine Zweifel daran, dass er die Einnahmen der DKB erhöhen will, nachdem viele Jahre lang ein kostenloses Girokonto samt Gratis-Karte das Wachstum angetrieben hatten.

So führte die DKB neue Gebühren ein und strich etwa die kostenlose Kreditkarte. Sie wurde durch eine Debitkarte ersetzt.

In der Branche gibt es seit langem Spekulationen, dass die BayernLB die DKB auf Profit trimmt und verkaufen oder an die Börse bringen könnte. Sie hatte die Tochter zuletzt stärker in die Eigenständigkeit geführt. Die BayernLB kündigte die Patronatserklärung und beendete den Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Zudem schloss sich die DKB der privaten Einlagensicherung an.

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