Die Zinserhöhungen der Zentralbanken verhilft der Oldenburgischen Landesbank (OLB) zu einem Gewinnsprung. Das Ergebnis nach Steuern stieg in den ersten neun Monaten um 50 Prozent auf 140 Millionen Euro von 93,5 Millionen im Vorjahr, wie die Bank am Mittwoch mitteilte.
„Wir sind gut gerüstet, wenn sich in den kommenden Monaten das makroökonomische Umfeld weiter eintrübt“, erklärte Finanzchef Rainer Polster. Die operativen Kosten senkte das Geldhaus um 13,8 Prozent auf 185 Millionen Euro.
Bankchef Stefan Barth hatte 2021 ein Transformationsprogramm eingeleitet und dabei Stellen und Filialen abgebaut. Die niedrigeren Kosten verbesserten das Kosten-Ertrags-Verhältnis im ersten Halbjahr auf 44,3 Prozent (Vorjahr: 48,9 Prozent). Ziel sei ein Kosten-Ertrags-Verhältnis von 40 Prozent.
Die OLB profitierte in den ersten neun Monaten von höheren Zinseinnahmen: Der Zinsüberschuss kletterte um rund 20 Prozent auf 318 Millionen Euro und trug maßgeblich zum Gewinnanstieg bei.
Mit den Effizienzmaßnahmen will Barth die OLB fit für einen Börsengang machen. Sie gehört seit 2017 drei US-Finanzinvestoren um Apollo, die den Ausstieg ins Visier nehmen. Neben dem Geschäft mit Privatkunden und Firmen zwischen Weser und Ems setzt das Institut bundesweit auf Spezialkredite, etwa für Gewerbeimmobilien, aber auch auf die Finanzierung von Fußballer-Transfers.
Die OLB übernahm Mitte September für 220 Millionen Euro die Frankfurter Degussa Bank von ihren Eigentümern, den Hamburger Bankiers Max Warburg und Christian Olearius
