Bundeswehr-Millionen für Berater-Honorare

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Das unter Scharping gestartete Projekt, für das Berger zunächst 10,7 Mill. € erhielt, gilt allerdings als gescheitert. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) stoppte das so genannte „Integrierte Reformmanagement“. Nach Angaben des Ministeriums ist der Misserfolg aber nicht Berger anzulasten. Vielmehr hätten die Vorschläge zu wirtschaftlicherem Arbeiten nicht gegen den Bundeswehr- Apparat durchgesetzt werden können.

Den ursprünglichen Auftrag hatte Berger laut Ministerium nach mehreren Präsentationen von Beratern erhalten. Den Folgeauftrag für den Aufbau eines Kompetenzzentrums im Umfang von einer Million Euro habe das Unternehmen bekommen, weil es große Kenntnis über die Bundeswehr auszeichne und seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt habe. Ferner wäre es Zeit raubend und teurer geworden, eine andere Firma zu suchen, hieß es. Das Zentrum habe am 1. Dezember seine Arbeit aufgenommen. Damit sei der Vertrag abgeschlossen.

Der jetzige Nachfolgevertrag werde ausgeschrieben, da die grundlegende Arbeit gemacht sei und nun auch eine andere Firma einsteigen könne. Das Volumen wurde nicht genannt. Es wurde betont, Berger sei kein bevorzugter Kunde des Ministeriums. Das Kompetenzzentrum soll prüfen, ob durch Privatisierung oder interne Optimierung effektivere Arbeitsabläufe zu erreichen seien. Ein Beispiel sei der Kauf handelsüblicher Waren der Bundeswehr - wie Handtücher oder Batterien - im Umfang von 1,8 Mrd. €.

Man brauche Berater wie Berger, weil es ohne deren unabhängige Beurteilung kein betriebswirtschaftliches Denken in der Bundeswehr gäbe und eine Modernisierung unmöglich wäre. Vorarbeiten von Berger hätten etwa zur Reduzierung des Fuhrparks auf die Hälfte der Fahrzeuge (heute 50 000) geführt. Man könne aber keine Einsparsumme nennen, da Managementsysteme nicht bewertet werden könnten.

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