Dass sich das Image selbst nach schweren Katastrophen erholen kann, beweist die französische Air France. Wegen eines gestörten Geschwindigkeitsmessers und Pilotenfehlern stürzte am 1. Juni 2009 eine Air-France-Airbus über dem Atlantik ab. Alle 228 Menschen an Bord starben. In der Folge sackte die Marke im BrandIndex von +12 Punkten auf -35 Punkte ab. Erst ein Jahr später erreichte Air France wieder den alten Wert, der seitdem weitestgehend stabil ist.
Ein Hoffnungsschimmer für Germanwings
Das Beispiel Air France könnte Germanwings also Hoffnungen machen. Sehr wahrscheinlich ist das allerdings nicht, da die Marke in Deutschland eine viel stärkere Aufmerksamkeit erfährt als Air France. Wie intensiv die negativen Nachrichten bei den Verbrauchern ankommen zeigt die im BrandIndex gemessene Aufmerksamkeit, die auf Rekordniveau liegt. Jeder vierte Deutsche hat demnach in den vergangenen Tagen etwas über Germanwings gehört – in den meisten Fällen etwas negatives. Damit hat Germanwings fast das „Attention“-Niveau der Kranich-Mutter erreicht.
Vielleicht kann Germanwings die Wirren um die eigene Marke aber auch aussitzen: Wenn die Lufthansa mit ihren Sparplänen ernst machen sollte, wird Germanwings ohnehin gemeinsam mit Eurowings bald in der neu zu gründenden Billig-Fluggesellschaft mit dem Arbeitstitel „Direct 4 You“ aufgehen.