
In der Regel findet jeder Zwischenfall mit einem Flugzeug sein Echo in den Medien. Dabei muss es nicht gleich ein Absturz sein, auch Beinahe-Unfälle und Service-Patzer der Airlines erregen die Öffentlichkeit. Fehler werden den Fluglinien nicht so leicht verziehen – kein Wunder, immerhin geht es um die Sicherheit von Menschenleben. Das aktuellste Beispiel: Germanwings. Wie erst jetzt bekannt wurde, entkamen Ende 2010 die Passagiere eines Germanwings-Jets beim Anflug auf den Kölner-Bonner Flughafen nur knapp einer Katastrophe. Giftige Dämpfe gerieten möglicherweise ins Cockpit und vernebelten den Piloten buchstäblich die Sinne. Nur dank aufgezogener Sauerstoffmasken konnten sie die Maschine sicher landen.





Beinahe-Unfall kostet Ansehen
Eigentlich genießt die Marke Germanwings für eine sogenannte Billig-Airline ein vergleichbar hohes Ansehen. Im YouGov-Markenmonitor BrandIndex zeigte sich die Marke bisher stabil. Der Durchschnittswert für 2012 liegt bislang bei +25 Punkten. Maximal können 100 Punkte erreicht werden. Seit dem Zwischenfall ist Germanwings jedoch in heftige Turbulenzen geraten. Ein Blick auf die Erhebungen der letzten Tage zeigt, dass die Marke im BrandIndex 31 Punkte verloren hat. Sie ist praktisch durchgesackt, von +27 Punkten auf -6 Punkte. Die Verbraucher sind offenbar sehr verunsichert.
Ryanair: Schlechtes Images, gut im Geschäft
Die besonders negative Bewertung steht womöglich auch in Zusammenhang mit der Diskussion um die Sicherheitsstandards beim irischen Konkurrenten Ryanair. Im August kam es bei einem halben Dutzend Ryanair-Flügen zu Problemen. Beunruhigende Worte wie „Notlandung“, „Motorschaden“ und „Treibstoffmangel“ prägten die Schlagzeilen. Das Image der Marke ist jedenfalls so schlecht wie nie. Im Mittel schafft Ryanair im BrandIndex seit einem Jahr kaum mehr als -60 Punkte. Seit den jüngsten Vorkommnissen hat die Marke noch mehr vom ohnehin geringen Ansehen verloren, aktuell markieren -73 Punkte den vorläufigen Tiefststand.