Deutsche Bahn Bahn investiert 200 Millionen Euro in Sanierung des ICE3

Die Deutsche Bahn investiert in den kommenden Jahren mehr als 200 Millionen Euro in die Erneuerung der ICE-Züge der dritten Generation. Das bestätigte ein Sprecher gegenüber der WirtschaftsWoche.

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Der neue ICE 3 Quelle: AP

Die Sanierung beginnt im kommenden Jahr und umfasst alle 66 Züge des ICE3.

Damit wird mehr als jeder vierte Zug der ICE-Flotte erneuert. Geplant sind technische Maßnahmen sowie Komfortverbesserungen. Der ICE 3 ist mit 330 Kilometer pro Stunde der schnellste Zug der ICE-Flotte. Er kommt beispielsweise auf der Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt und Frankfurt-Paris zum Einsatz.

Das ist neu am ICE 3
Ein neuer ICE 3 der Baureihe 407 fährt in den Hauptbahnhof in Frankfurt am Main ein: Zwar ist unter der Haube alles neu, doch der rote Seitenstreifen und die markante Kopfform lassen den Zug immer noch von weitem als ICE erkennen. Nach langer Verzögerung fahren die ersten Modelle nun auf der Strecke Köln-Stuttgart. Ursprünglicher Liefertermin war einmal Oktober 2011. Quelle: dpa
Der Innenraum eines neuen ICE 3: Als Einzelzug bietet das Modell insgesamt 444 Sitzplätze auf acht Wagen - das sind 454 Tonnen Zug auf 200 Metern. Als Doppelzug erhöht sich die Kapazität auf 888 - plus 16 Plätze im Bordrestaurant. Moderne Deckenmonitore und Bildschirme an den Außenseiten der Zugtüren sollen den Fahrgästen bei der Orientierung helfen. Quelle: dpa
Verbesserungen für den Lokführer: Im Vergleich zu den Vorgängermodellen verbraucht die neue Baureihe weniger Energie und ist laut Hersteller Siemens technisch zuverlässiger. Wie schon bei den anderen Modellen des Hochgeschwindigkeitszugs verzichtet die Bahn auf den klassischen Antriebswagen. Die Lokomotive hat ausgedient. Die Antriebstechnik befindet sich allerdings anders als beim ICE 1 und ICE 2 unter allen Wagen, die den Zug gemeinsam bewegen. Das soll die Züge spursicherer machen. Quelle: dpa
Auch für motorisch eingeschränkte Fahrgäste gibt es eine Verbesserung. Das Modell 407 ist der erste ICE mit einem Hublift für Rollstuhlfahrer. Ein Manko: Die Bahn hat für sie in der ersten Klasse der neuen Baureihe keinen Platz mehr. Während in den ICE-Zügen der ersten und zweiten Generation die Rollstuhlplätze in der ersten Klasse zu finden sind, bietet die neue Version des ICE 3 nur zwei Plätze in Klasse Zwei. Quelle: PR
Blindenschrift auf der Einrichtung des neuen ICE 3: Sitz- und Wagennummern in Braille sollen sehbehinderten Passagieren helfen sich an Board zurechtzufinden. Außerdem sind die ICE-Züge der neusten Generation mit einem tastbaren Bodenleitsystem ausgestattet. Quelle: PR
Dr. Jürgen Wilder, Chef der Siemens-Sparte Hochgeschwindigkeitszüge, und Andreas Busemann, Chef der Produktion bei der Deutschen Bahn, präsentieren das neue ICE-Modell in Frankfurt am Main. Mehr als zwei Jahre musste die Bahn warten, weil Hersteller Siemens immer wieder Probleme bei der Zulassung hatte. Das Eisenbahnbundesamt hatte den Zügen erst Ende vergangenen Jahres eine Genehmigung erteilt, in Deutschland als Doppelzug zu fahren. Für den angestrebten Betrieb in Belgien und Frankreich fehlt noch immer die Zulassung. Quelle: PR
Vier ICE 3 hat die Bahn bereits im Dezember in Empfang genommen, vier will Siemens bis Ende März liefern. Weitere neun Züge sind in der Produktion. Kostenpunkt: 25 bis 35 Millionen Euro pro Modell. Einen bekommt die Bahn als Entschädigung für die verspätete Lieferung. Auch die alten ICE 1 bleiben trotz Nachschub im Einsatz. Die Bahn braucht jeden Zug. Quelle: dpa

Die Erneuerung ist Teil der neuen Fernverkehrsoffensive der Deutschen Bahn. Insgesamt will die Bahn bis 2030 zwölf Milliarden Euro in neue Züge und die Verbesserung des Zugangebots stecken. Ziel ist es, fünf Millionen Menschen zusätzlich an den Fernverkehr anzuschließen.

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