Hungryhouse Delivery Hero trennt sich von britischer Tochter

Delivery Hero will an die Börse – und baut dafür um. Für rund 240 Millionen Euro verkauft der Lieferdienst, dessen wichtigster Investor Rocket Internet ist, die britische Tochter Hungryhouse an den Konkurrenten Just Eat.

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Der Lieferdienst ist Weltmarktführer für Online-Essensbestellungen. Das Unternehmen betreibt Bestell-Plattformen in 24 Ländern. Quelle: dpa

Frankfurt Der Online-Essenslieferdienst Delivery Hero setzt seinen Umbau fort. Knapp eine Woche nach der Übernahme des deutschen Rivalen Foodpanda trennt sich das Berliner Startup-Unternehmen von seiner Tochter Hungryhouse in Großbritannien, wie Delivery Hero am Donnerstag mitteilte. Der britische Konkurrent Just Eat zahlt zunächst 200 Millionen Pfund (240 Millionen Euro) für das seit 2011 zu Delivery Hero gehörende Unternehmen. 40 Millionen Pfund können später hinzukommen, wenn sich Hungryhouse positiv entwickelt. Delivery-Hero-Chef Niklas Östberg sprach von einem „Rationalisierungsprozess auf internationaler Ebene“.

„Die Erlöse aus dem Verkauf werden es uns ermöglichen, weitere Wachstumsmöglichkeiten zu verfolgen“, erklärte der Mitgründer von Delivery Hero. Wichtigster Finanzier der Firma ist der Startup-Investor Rocket Internet, der seinen Anteil mit dem Verkauf von Foodpanda auf 37,7 von 36,6 Prozent aufgestockt hat. Operativ hat Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer dort aber weniger Einfluss als bei anderen Beteiligungen. Rocket Internet war Anfang 2015 mit rund einer halben Milliarde Euro bei Delivery Hero eingestiegen. Insgesamt hat die Holding dort rund 800 Millionen Euro investiert.

Östberg hatte den Wert seines Unternehmens in diesem Jahr auf rund drei Milliarden Euro beziffert. Delivery Hero gilt als Börsenkandidat für das kommende Jahr. Just Eat ist schon weiter: Die Firma ist seit 2014 an der Londoner Börse gelistet, die Aktie erreichte am Donnerstag ein Allzeithoch von 623,5 Pence. In Kanada kauften die Briten zugleich den vor allem in Vororten und Metropolregionen aktiven Lieferdienst „SkipTheDishes“ für 110 Millionen kanadische Dollar. Im Herbst war der niederländische Rivale Takeaway.com an die Amsterdamer Börse gegangen. Er ist in Deutschland mit der Marke „Lieferando“ bekannt.

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