Medien Bertelsmann wächst dank Hausfrauen-Sex

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Mehr Kontinuität


Christoph Mohn Quelle: obs

Mauer als bei der Flimmersparte ist dagegen die Lage bei Gruner + Jahr: Wie bereits in den vergangenen Tagen durchgesickert, konnte der Zeitschriftenkonzern zwar in etwa den Umsatz bei 1,1 Milliarden Euro halten. Doch rückläufige Anzeigeneinnahmen besonders in Deutschland zehrten brutal am Ergebnis: Das sank von ein gutes Drittel von 124 Millionen Euro im Vorjahr auf nur noch 85 Millionen Euro. Wer den Kahn in Zukunft wieder flottmachen soll, dazu schwieg sich Rabe erwartbar aus, dankte Buchholz und gab mit keiner Silbe den in den vergangenen Tagen mehr oder weniger amüsant ins Kraut schießenden Nachfolge-Spekulationen Nahrung.

Noch ist Gruner-Chef Buchholz in Hamburg weiter auf dem Posten; allerdings gelten seine Tage dort als gezählt. Vor zwei Tagen hatte der Jurist und ehemalige FDP-Landtagsabgeordnete Knall auf Fall seinen Rückzug aus dem Bertelsmann-Vorstand verkündet. Die Chemie zwischen Rabe und Buchholz gilt als schwer gestört. Dennoch hat Buchholz` abrupter Abgang manchen im Bertelsmann-Umfeld schwer irritiert, der mehr Stehvermögen vom Volljuristen erwartet hatte. Spätestens wenn die Mit-Eignerfamilie Jahr ihren 24,9 Prozent-Anteil am Verlag womöglich noch im Herbst im Sinne einer Diversifikation im Tausch gegen Bertelsmann-Aktien einsetzt, dürfte Buchholz‘ Abgang besiegelt sein.

Gedämpfte Erwartungen

An anderer Stelle dagegen sorgte Bertelsmann inzwischen wie erwartet für Kontinuität: Zum Jahreswechsel beerbt Christoph Mohn, ein Sohn des legendären Reinhard Mohn, Günther Thielen auf dem Posten als Aufsichtsratschef des Konzerns. Mohn ist 47 Jahre alt und damit ein Jahrgang wie Vorstandschef Rabe, und von beiden wird jetzt erwartet, an einem Strang zu ziehen. Was dabei rauskommt, muss sich zeigen.

Ob das Management-Meeting in knapp 14 Tagen, am 12. September in der Gütersloher Stadthalle, zu dem 500 Führungskräfte aus allen Ecken und Enden des global vertretenen 100000-Mitarbeiter-Konzerns im tiefsten Westfalen erwartet werden, wesentliche neue Erkenntnisse bringen wird? Rabe dämpfte Freitag früh am Telefon schon mal allzu große Erwartungen: Der Termin fürs Familientreffen habe schließlich schon lange festgestanden – etwaige Deals und Vertragsabschlüsse nähmen darauf indes wenig bis keine Rücksicht.

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